Jahresbericht 2004 - Wasserverband Eifel-Rur
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Unterspülte und<br />
eingestürzte<br />
Wehrwange des<br />
Orsbecker Wehrs<br />
vor der Sicherung<br />
60<br />
Gewässer<br />
Öffnung eines Altarms an der<br />
Wurm bei Frelenberg<br />
Die Renaturierung der Wurm bei Frelenberg<br />
ist die Umsetzung eines Teilprojektes<br />
des Konzeptes zur ökologischen<br />
Entwicklung der Wurm. Die<br />
Wurm wird hier auf einer Strecke von<br />
ca. 600 m wieder in ihren alten, ursprünglichen<br />
Verlauf verlegt und kann<br />
sich dann weiterhin frei entwickeln.<br />
Am 30. Januar wurde ein Zuwendungsantrag<br />
über 80 % der Projektkosten<br />
beim Land NRW eingereicht<br />
und am 07. Oktober durch die Bezirksregierung<br />
Köln beschieden. Mit<br />
dem Planfeststellungsbescheid des<br />
Kreises Heinsberg wird Anfang 2005<br />
gerechnet.<br />
Rückbau des Orsbecker Wehres<br />
Das Wehr bei Wassenberg Orsbeck<br />
wurde im Rahmen des <strong>Rur</strong>ausbaues erstellt<br />
und hat eine Absturzhöhe von<br />
2,12 m. Bei einem Hochwasserereignis<br />
im Frühjahr 2002 führten Ausspülungen<br />
zu einem Schaden an der Wehrwange.<br />
Trotz Sicherungsmaßnahmen<br />
vergrößerte sich der Schaden nach den<br />
hohen Winterabflüssen 2002/2003.<br />
Es ist vorgesehen, die <strong>Rur</strong> in einem natürlichen<br />
Profil um das Wehrbauwerk<br />
herum zu führen. Das Bauwerk kann<br />
dann im Trockenen abgerissen werden.<br />
Durch die Laufverlängerung kann der<br />
Höhenunterschied am Wehr ohne<br />
Sohlgleite kompensiert werden. Es<br />
konnte eine Vereinbarung mit dem<br />
Landesbetrieb Straßen NRW getroffen<br />
werden, nach der die Maßnahme als<br />
ökologischer Ausgleich zur neuen Umgehung<br />
Orsbeck der B221 angerechnet<br />
werden soll.<br />
Offenlegung und Renaturierung<br />
des Broicher Baches<br />
Im Konzept zur naturnahen Entwicklung<br />
des Broicher Baches vom Juni<br />
2000 ist die Öffnung der ca. 90 m langen<br />
Verrohrung unter dem ehemaligen<br />
Bahndamm als Maßnahme zur Strukturverbesserung<br />
und ökologischen Aufwertung<br />
vorgesehen. Der baulich marode<br />
Zustand des Durchlasses führt zu<br />
dringendem Handlungsbedarf.<br />
Die Planung sieht vor, den ca. 23 m<br />
hohen Damm abzugraben und den<br />
freigelegten Bach mit einem natürlichen<br />
Verlauf zu gestalten. Hierzu<br />
müssen ca. 100.000 m3 Dammmaterial<br />
abgegraben und verkippt werden.<br />
Der neue Gewässerverlauf wird ca. 45<br />
m verschoben, um den alten Durchlassstollen<br />
weitestgehend zu erhalten.<br />
Es handelt sich um ein wertvolles Fledermaushabitat.<br />
Die Öffnungen werden<br />
so verschlossen, dass ein Betreten<br />
verhindert wird, aber für die Fledermäuse<br />
noch eine Zugangsmöglichkeit<br />
erhalten bleibt.<br />
Am 20. Oktober wurde zu diesem Projekt<br />
vom Kreis Aachen die wasserrechtliche<br />
Genehmigung erteilt. Kurzfristig<br />
soll bei der Bezirksregierung<br />
Köln ein Zuwendungsantrag für eine<br />
Förderung durch das Land NRW eingereicht<br />
werden. Die Stadt Alsdorf und<br />
der Kreis Aachen übernehmen als Eigentümer<br />
des Dammes und der Verrohrung<br />
den verbleibenden Eigenanteil.<br />
Grenzüberschreitende Bisamund<br />
Nutriabekämpfung<br />
Nutrias und Bisamratten tragen in hohem<br />
Maße zur Entstehung von Hochwasserschäden<br />
bei. Diese Tiere stellen<br />
aufgrund ihrer Wühltätigkeit eine Bedrohung<br />
für die Stabilität von Deichen,<br />
Uferbefestigungen und anderen Hochwasserschutzbauten<br />
dar. Die umliegenden<br />
Gebiete sind dadurch nicht<br />
ausreichend vor Hochwasser geschützt.<br />
Da die Bisamratten und Nutrias<br />
sich zudem sehr schnell vermehren,<br />
erhöhen sie das Überschwemmungsrisiko<br />
in niedrig gelegenen Gebieten in<br />
der Euregio Maas-Rhein und anderen<br />
gewässerreichen Gegenden in den<br />
Niederlanden und Deutschland.<br />
Die niederländische Waterschap Roer<br />
en Overmaas und der WVER planen<br />
daher die grenzüberschreitende Bekämpfung<br />
der Bisamratten und Nutrias.<br />
Anders als in den Niederlanden und<br />
Belgien ist die Bekämpfung dieser Tiere<br />
in Deutschland nicht gesetzlich geregelt.<br />
Die Folge ist, dass die Nutrias<br />
und Bisamratten sich auf deutscher Seite<br />
rasant vermehren und dass viele Tiere<br />
über die <strong>Rur</strong> aus Deutschland in die<br />
Niederlande wandern. Von hier aus<br />
verbreiten sie sich über die Wasserstraßen<br />
bis in die belgische Provinz<br />
Limburg und in die übrigen Teile der<br />
Niederlande. Eine effektive Bekämpfung<br />
ist nur durch eine grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit möglich.<br />
Die Waterschap Roer en Overmaas<br />
führt seit jeher eine sehr stringente Bekämpfung<br />
der Schädlinge durch. An<br />
den so gewonnenen Erfahrungen und<br />
Kenntnissen will der WVER partizipieren<br />
und eine entsprechende Fangtruppe<br />
aufstellen. Ziel ist es, am Ende der<br />
Projektlaufzeit ausreichende Informationen<br />
und genügend Akzeptanz für