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Masterthesis - Socialnet

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4 Qualität und Qualitätsmanagement 35<br />

(Gerull, 2004: 94 f.) bzw. meinen nach Merchel „in der Regel keine voneinander<br />

abgrenzbaren Sachverhalten, sondern betonen zielbezogene und prozedurale<br />

Nuancen“ (2001: 8). Generell beschäftigt sich das QM mit der Frage wie die Qualität<br />

der Leistungen entwickelt, realisiert und gefördert werden kann. DIN EN ISO<br />

9000:2005 definiert QM als „aufeinander abgestimmte Tätigkeiten zum Leiten und<br />

Lenken einer Organisation bezüglich Qualität“. QM bedeutet also (Führungs-)<br />

Handeln unter dem Aspekt der Qualität, ausgerichtet auf den Kundennutzen und das<br />

Management der notwendigen Prozesse wie die Entwicklung von Kriterien und<br />

Installierung von Bewertungsverfahren zur Beurteilung von Rahmenbedingungen,<br />

Handlungsweisen und Resultaten.<br />

QM-Systeme aus der Wirtschaft konzentrieren „sich auf die Optimierung betrieblicher<br />

Abläufe (namentlich durch Standardisierung [und Normierung]), Verbesserung des<br />

Kundenbezugs (Kundenzufrieden als Mittel der Kundenbindung) und die Erreichung<br />

wirtschaftlicher Ziele (Gewinn)“ (Gerull, 2004: 233). In dieser Form würden sie der<br />

Komplexität sozialer Hilfesysteme nicht gerecht. „Weder seien viele Leistungen<br />

standardisierbar [und in Arbeitsabläufe zerlegbar], noch gehe es um Kundenbindung,<br />

noch könnten Marktprinzipien umstandslos auf den Sozialbereich übertragen<br />

werden“ (ebd.). Es bedarf ein QM das den Besonderheiten von sozialwirtschaftlichen<br />

(Non-Profit-) Organisationen und den Charakteristika von personenbezogenen<br />

Dienstleistungen angemessen ist. Hohe Qualität in der Sozialen Arbeit lässt sich<br />

ferner nicht allein in der Anwendung systematischer Ansätze zur Prozesssteuerung<br />

erreichen, sondern erfordert die Kombination mit einer normativen, auf Leitungs-<br />

ebene vorgelebten Qualitätskultur, die die Mitarbeiterschaft als entscheidende<br />

Ressource im Leistungsprozess berücksichtigt (vgl. ebd.: 236). Damit liegen die<br />

betrieblich-organisatorischen Potentiale von QM in der Optimierung von Organisa-<br />

tionsstrukturen durch funktionale Aufbau- und Ablaufbeschreibungen, klare<br />

Aufgabenprofile und Verantwortungsbereiche, Prozess- und Zielbeschreibungen<br />

sowie verbesserte Kommunikations- und Kooperationsformen in und zwischen<br />

Einrichtungen (vgl. Grunwald, 2008: 819). Es hat die Funktion einen transparenten<br />

und strukturierten Rahmen für die fachliche Ebene zu schaffen, der Raum für päda-<br />

gogische Handlungen 41 und Interaktionen garantiert, welche sich durch „dialogisch-<br />

explorative Vorgehensweise, assoziatives und erlebnisbezogenes Denken, ganz-<br />

heitliche Wahrnehmung und persönliche Nähe“ (Gerull, 2004: 238) charakterisieren<br />

41 Zur Differenzierung von Prozess und Handlung vgl. Vomberg, 2010: 166 f.

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