Masterthesis - Socialnet
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4 Qualität und Qualitätsmanagement 46<br />
Benchmarking) oder einzelne Prozesse und Strukturen (funktionelles Benchmarking)<br />
verglichen werden (Löwenhaupt, 2008: 95). Die Vergleiche können sowohl inner- als<br />
auch außerbetrieblich erfolgen (internes/externes Benchmarking) und haben die<br />
gezielte Adaption besonders guter Problemlösungen zum Ziel (Best Practice<br />
Benchmarking) bzw. lassen anhand der ermittelten Unterschieden auf deren<br />
Ursachen und Optimierungspotentiale schließen (vgl. ebd.).<br />
4.4 Qualitätsmanagement und interdisziplinäre<br />
Querschnittsverbindungen<br />
Nach den vorausgegangenen Kapiteln ist zum einen deutlich geworden, dass die<br />
Termini der Qualitätsdebatte einer Diffusität ausgesetzt sind. Zum anderen zeigte<br />
sich, dass die Implementierung und Umsetzung eines QM-Systems einrichtungs-<br />
individuell offen gelassen wird sowie die jeweiligen Maßnahmen keiner unverkenn-<br />
baren Zuordnung zum QM unterliegen. Dem ungeachtet geht die Einführung von QM<br />
in der Regel mit tiefgreifenden Veränderungen in der jeweiligen Organisation einher,<br />
so dass an dieser Stelle die Relevanz der Organisationslehre 51 betont wird. Um<br />
„Akzeptanz für die geplanten Veränderungen und die gewünschte Beteiligung der<br />
Beschäftigten zu erreichen, sollten komplexere Umstrukturierungen als Prozess der<br />
Organisationsentwicklung [(OE)] angelegt werden“ (Schrader, 1998: 1). Wenn orga-<br />
nisationsinterne Umstrukturierungen planvoll, partizipatorisch und reflexiv angelegt<br />
sind, kann man von OE sprechen. Wesentliches Ziel von OE ist es, das „Problem-<br />
lösungspotential von Organisationen“ (Sievers zit. n. ebd.) dauerhaft zu erhöhen. QM<br />
bietet einen Blickwinkel auf die Arbeit, die Rahmenbedingungen, die Ziele und Er-<br />
gebnisse wie auch Szenarien und Vorschläge zur Verbesserung und erhöht folglich<br />
das organisationale Wissen. Um als Organisation Lernfähigkeit zu erlangen, muss<br />
sie „Lernsysteme institutionalisieren“ (Fatzer zit. n. Merchel, 2001: 144). Damit gilt,<br />
dass zwar die Konzeption des QMs in der Verantwortung des Managements liegt,<br />
jedoch eine erfolgreiche Etablierung nur mit aktiver Mitwirkung der Mitarbeiter sowie<br />
dem Organisationslernen als das dominierende Steuerungsinteresse möglich ist.<br />
OE zielt nach diesem Verständnis „sowohl auf mitarbeiterbezogene Ziele (Humanität,<br />
Verbesserung der Arbeitssituation, Partizipation), als auch auf organisations-<br />
bezogene Wirkungen (Leistungsfähigkeit, Effektivität). Die im Rahmen der OE durch-<br />
geführten Interventionen sind am Modell der Aktionsforschung orientiert und insofern<br />
51 Vgl. Schreyögg, 2008 für Ausführungen zu „Organisation“ und „Organisationsentwicklung“.