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Masterthesis - Socialnet

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4 Qualität und Qualitätsmanagement 38<br />

zudem auf Konzepte des Sozialmanagements, wie der Organisations- und Personal-<br />

entwicklung sowie auf vieles mehr, Bezug nehmen (vgl. Schelle, 2006: 82).<br />

Fokussiert man die Jugendhilfe, so stellte eine bundesweite Studie des DJI fest, dass<br />

die einrichtungsspezifischen Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung eindeutig domi-<br />

nieren (vgl. Pluto/Schöne, 2005: 42 f.). Orientiert man sich an der Systematik von<br />

Gerull, wird bei diesen methodischen Ansätzen oftmals eine Vermengung formaler<br />

Branchenkonzepte und Qualitätstechniken bzw. auch -instrumenten deutlich. Ferner<br />

zeichnet sich der soziale Bereich durch Mischformen verschiedener Ansätze aus.<br />

Dabei steht nicht der Import marktgängiger Systeme im Vordergrund, sondern<br />

selbstevaluativ und partizipativ die vorhandenen Ressourcen auszuschöpfen, was<br />

den Rückgriff auf gängige Systeme aber nicht ausschließt (vgl. Schelle, 2006: 85).<br />

Analog dem engen und dem umfassenderen QM-Verständnis weisen die Modelle im<br />

Hinblick auf den Umfang der Steuerungsebene ein breites Spektrum auf: so<br />

differenziert die Fachliteratur zwischen der gezielten Qualitätsteuerung der einzelner<br />

Produkte/Dienstleistungen bis hin zur Auffassung von QM als einen ganzheitlichen<br />

Ansatz, der das Qualitätsstreben als organisationsweite Aufgabe, Handlungsmaxime<br />

und Haltung begreift. Trotz der Divergenzen dieser Ansätze konstatiert Zollondz<br />

(2006: 207), das alle QM-Modelle gemeinsame Voraussetzungen und Bausteine<br />

aufweisen. Dieses „Conditio-Sine-Quo-Non-Modell“ (ebd., vgl. die dazugehörige<br />

Abbildung in Anhang 9) enthält sechs Elemente, mit denen sich jedes QM-Konzept,<br />

sowohl branchenunabhängige Modelle als auch „branchenspezifische Adaptionen,<br />

Verkürzungen und Eigenentwicklungen“ (Gerull, 2004: 96), als zentrale<br />

Erfolgsfaktoren auseinanderzusetzen hat 45 :<br />

4.2.1 Prozesse und Prozessorientierung<br />

„Basis des QM ist das Prozessmanagement“ (ebd.: 92). Mit diesem Terminus wird<br />

ein neues Paradigma der Organisationform bezeichnet, bei dem Hierarchie und<br />

Bereiche nicht mehr streng gegen- und untereinander abgegrenzt sind, sondern<br />

bereichs- und funktionsübergreifend ganzheitlich synergetisch zusammenwirkend<br />

einen Kundennutzen erzeugen (vgl. Zollondz, 2006: 217). Dabei „geht es um die<br />

45 Vomberg (2010: 47 ff.) formuliert ebenfalls Grundprinzipien, die den verschiedenen Modellen<br />

zugrunde liegen. Neben den im weiteren Verlauf erläuterten Aspekten der Verantwortung der<br />

Leitung, der PDCA-Zyklus und die Prozessorientierung führt sie ferner die Qualitätsdimensionen<br />

nach Donabedian, die Wahl der Methoden und die Anforderung der Dokumentation und der Nachweise<br />

an sowie die Fremd- und Selbstbewertung, welche im den folgenden Ausführungen unter<br />

dem Element „Kreislauf der ständigen Verbesserung“ aufgegriffen wird.

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