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Masterthesis - Socialnet

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5 Qualitätsmanagementbemühungen im Kontext der Modernisierungsbestrebungen 55<br />

Entscheidungsprozesses annehmen“ (Merchel, 2006: 90). Der sich an die<br />

Eingangsphase anschließende Prozess der kontrollierten Übergabe an die<br />

leistungserbringende Einrichtung bedarf eines weiteren Schwerpunktes. Zudem sind<br />

die bedeutenden Prozesse der Hilfeplanüberprüfung und -fortschreibung sowie die<br />

Hilfebeendigung und Nachbetreuung in den Blick zu nehmen. Unterstützend bedarf<br />

das gesamte Hilfeplanverfahren eines standardisierten Dokumentationssystems.<br />

Resümierend lässt sich feststellen, dass die Hilfeplanung den Qualitätsanteil des<br />

Jugendamtshandelns darstellt und begründet im Fachdiskurs als der herausragende<br />

Schlüsselprozess für die Qualitätsentwicklung und zentrale Steuerungsmechanismus<br />

der sozialpädagogischen Leistungserbringung angesehen wird. Dies hat jedoch<br />

grundsätzlich zur Voraussetzung, dass jugendamtsintern eine Debatte zu den<br />

Qualitätskriterien für Hilfeplanung stattgefunden hat und dass in diesem Rahmen<br />

auch praktikable Bewertungsmodalitäten erarbeitet worden sind (vgl. Merchel, 2006:<br />

122). Im Folgenden werden QM-Ansätze und Instrumente der Qualitätsentwicklung<br />

für öffentliche Verwaltungen oder Erziehungshilfen referierend dargestellt.<br />

5.2.1 Common Assessment Framework (CAF)<br />

2000 stellte das European Institute of Public Administration (EIPA) den Organi-<br />

sationen im öffentlichen Sektor die erste Version des gemeinsamen europäischen<br />

Qualitätsbewertungssystems CAF (Common Assessment Framework) zur Verfüg-<br />

ung. Das aktuelle Modell, CAF 2006, basierend auf dem EFQM-Modell und auf<br />

spezifische Kriterien für öffentliche Verwaltungen, bietet – unabhängig von der<br />

Ebene, dem Sektor und der Organisationsform – ein standardisiertes Kriterien- und<br />

Frageraster zur Selbsteinschätzung 57 (vgl. Bauer/Mösenbacher, 2006: 22). Die Be-<br />

wertungen mit dem CAF ermöglichen eine ganzheitliche Stärken- und Schwächen-<br />

Analyse der eigenen Organisation, die den Beteiligten auch die Sicht auf mögliche<br />

Verbesserungsmaßnahmen und das Lernen mittels Vergleiche von anderen<br />

Verwaltungen und Betrieben (Benchlearning und -marking) eröffnet (vgl. ebd.: 23).<br />

Die Struktur des Modells umfasst 9 Themenfelder und 28 Kriterien sowie zu jedem<br />

57 Selbstbewertung (Self Assessment) ist eine „umfassende, systematische und regelmäßige<br />

Überprüfung der Tätigkeiten und Ergebnisse einer Organisation“ (EFQM zit. n. Gerull, 1999: 12).<br />

„Ausgehend von der Vorstellung eines wünschenswerten Zustands (Soll), werden beobachtbare<br />

Kriterien oder ‚Statthalter‘ solcher Kriterien (Indikatoren) entwickelt, welche diesen Zustand<br />

kennzeichnen. Danach wird bewertet, wie weit der gegenwärtige Zustand (Ist) bereits den<br />

erwünschten Kriterien entspricht“ (Gerull, 1999: 12). Auf Basis der Bewertungsergebnisse können<br />

notwendige Modernisierungsprojekte in allen steuerungsrelevanten Bereichen initiiert und<br />

entwickelt werden. Ausführlicher zur Selbstbewertung vgl. ebd.: ff..

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