Masterthesis - Socialnet
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7 Forschungsergebnisse 73<br />
Was sicherlich so noch ´n Thema is, wo äh wir noch nich wirklich ´ne Lösung zu haben<br />
is äh Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (I4, 720-722).<br />
insofern sind wir ständig im Austausch und wissen die auch alles. […] Ich werd immer<br />
alle mit einbeziehen (I5, 814-815)<br />
Ausgehend von dem Verständnis der Hilfen zur Erziehung als eine Form der<br />
personenbezogenen sozialen Dienstleistungen wurde in der theoretischen Analyse<br />
ein kooperatives Verfahren aller Beteiligten gefordert. In Anlehnung an Grunwald<br />
(2008: 18) gibt es im Hinblick auf die Partizipation der Leistungsempfänger zwei<br />
Fragen, die maßgeblich berücksichtigt werden sollten:<br />
Was macht aus der Perspektive Nutzer „gute“ fachliche Arbeit aus und wie<br />
bringt man das in Erfahrung?<br />
Welche Verfahren können genutzt werden, um die gegebene Praxis einer<br />
gründlichen und multiperspektivischen Reflexion zu unterziehen und wie<br />
können diese Verfahren kontinuierlich optimiert und im Sinne einer auf Dauer<br />
gestellten Qualitätsentwicklung systematisiert werden?<br />
In der Praxis stellt die Einbindung bislang eine unüberwindbare Hürde dar und<br />
verifiziert damit die Aussage, dass bis dato noch kein tragfähiger, partizipativer<br />
Modus gefunden worden ist, der die Adressaten in die Qualitätsdiskussion integriert.<br />
Wobei die Bemühungen durchaus eine große Bandbreite aufweisen:<br />
Nee, ham wir auch, glaub ich, noch gar nicht dran gedacht (I2, 703)<br />
Also, spannenderweise ist mir als erstes zum Thema Beteiligungsverfahren von äh<br />
Leistungsempfänger eingefallen: die können sich beschweren (I4, 906-907)<br />
Das ist, glaub ich, das Hauptproblem von denen wenn man Qualität entwickelt, dass<br />
es ist… dass es nicht nur ein Abarbeiten der Verfahrensabläufe ist und das macht man<br />
gut, sondern das eigentlich für die=die´s gemacht wird, dass die irgendeine Stimme<br />
entweder bekommen oder wir uns darum bemühen zu versuchen zu verstehen, was<br />
die wollen (I3, 623-627).<br />
Bezugnehmend auf das Instrument des Beschwerdemanagements pflegen I1 und I5<br />
einen personifizierten und wenig systematischen Umgang mit Beschwerdefällen<br />
[Beschwerdemanagement] ähm bin ich in Persona (I1, 678)<br />
wo im ersten Handlungsschritt ein Klärungsgespräch mit dem ASD-Leiter stattfindet<br />
sowie anschließend im zweiten Schritt der betreffende Mitarbeiter einbezogen wird<br />
dann findet erstmal mit mir ´n Gespräch statt und dann mit denen Kolleginnen und<br />
Kollegen um die es ging und dann versucht man das zu klären. Also, dass, da<br />
nehmen wir uns auch viel Zeit dafür (I5, 856-859).<br />
Bei beiden spielt der Zeitfaktor eine Rolle, was sich – je größer der Einzugsbereich –<br />
für die anderen Jugendämter als hinderliche Variable herausstellt. Eine Annäherung