Masterthesis - Socialnet
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7 Forschungsergebnisse 71<br />
da üben wir noch dran (lacht). Aber=aber nicht nur wir, sondern ähm äh auch die<br />
Träger (I4, 477-478).<br />
Bei fundierter Wissenslage kann der kommunale Träger entsprechend steuernd und<br />
fordernd in den zögerlich in Gang kommenden Qualitätsdiskurs treten:<br />
mit dem deutlichem Hinweis von uns, dass ohne diese Situation Entgeltvereinbarung<br />
ausgesprochen schwierig werden (I3, 464-466).<br />
Denn die Qualität der leistungserbringenden Anbieter wie auch die Zusammenarbeit<br />
zwischen dem freien und dem öffentlichen Träger spielt für die Steuerung der Hilfen<br />
zur Erziehung eine entscheidende Rolle:<br />
Qualität der Hilfeanbieter ist eine ganz entscheidende Fragestellung (I3, 177-178).<br />
An dieser Stelle lassen sich tendenzielle Entwicklungen eines gemeinsamen<br />
Diskurses zu verschiedenen Themen verzeichnen, die über die gesetzlich geforderte<br />
AG 78 hinausgehen, wie die trägerübergreifende Reflexion von abgeschlossene<br />
Hilfen (I5, 744-767), die gemeinschaftliche Entwicklung von Musterleistungsverein-<br />
barungen (I2, 382-386) sowie der Dialog und die Auswertung der fachlichen Ebene<br />
des jeweiligen Hilfeverlaufs (I1, 789-794; I4, 940-941). Der Schwierigkeit von Ziel-<br />
definitionen und Zielvereinbarungen als Bemessungsinstrument begegnet nur I3 mit<br />
einem Kontraktierungsmodell (I3, 97).<br />
Analog der vorherrschend unzureichend durchschlagenden Rolle der Qualitätsent-<br />
wicklungsvereinbarung verhält es sich mit dem Aspekt Qualität als wettbewerbs-<br />
relevantes Güte- und Vergleichskriterium. Der Vergleich orientiert sich primär an<br />
Merkmalen der Strukturqualität sowie durch den Rückgriff auf Erfahrungswerte:<br />
grundlegende Standards wie äh regelmäßige Evaluation, wie Supervision, wie ´ne<br />
Einbindung in ´ne fachliche Begleitung, in jedem Fall Einsatz von Fachleuten. Also, wir<br />
lassen uns das auch nachweisen. […] Hinzu kommt ein weiterer Aspekt, den ich auch<br />
viel wichtig, oder sehr, sehr wichtig finde, das sind Erfahrungswerte (I1, 343-350).<br />
Mit Blick auf den Stellenwert von Qualität intra-institutionell attestieren ausnahmslos<br />
alle Interviewpartner der Qualität eine große Bedeutung. Jedoch wird zum einen<br />
partiell eine Differenzierung zwischen dem Stellenwert auf Mitarbeiter- und auf<br />
Arbeitgeberseite vorgenommen (vgl. I5, 461-470) und zum anderen von einigen<br />
Interviewpartnern geäußert, dass nur ein marginales Qualitätsbewusstsein existiert:<br />
ich würd´ jetzt nicht äh dahin gehen und sagen, dass das also soviel mit<br />
Qualitätsbewusstsein zu tun hat (I2, 569-570).<br />
Ferner erfolgt die Bescheinigung eines hohen Stellenwerts in der Regel ohne auf<br />
Fachkenntnisse der Qualitätsdebatte zurückgreifen zu können. So kommt es, dass<br />
bspw. in der 17. Frage, Experte I5 nicht zwischen Qualität und QM differenziert.