Masterthesis - Socialnet
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8 Resümee und Rückschluss 83<br />
QM-Systems unter den Interviewpartnern eine grundsätzliche Einsicht zur notwendi-<br />
gen Anwendung vorherrscht. Die Bewertung des Status quo von QM im Bereich Hil-<br />
fen zur Erziehung aus der subjektiven Perspektive der Experten wird – abweichend<br />
der meinigen – durchweg positiver beurteilt: „Da kann man sicherlich auch weit aus<br />
dem Fenster lehnen und sagen: ja, das ist hier hoch, der Standard“ (I5, 575-576).<br />
8.2 Ausblick: eine kritische Würdigung<br />
Die vorliegende Abschlussarbeit ist zunächst mit dem Anspruch angetreten, Auf-<br />
schluss über die Wissens- und Forschungslage zu gewinnen. Analog der einleiten-<br />
den Annahme eines Forschungsdefizits zeigt sich dies als bewahrheitet, denn weder<br />
die Literaturrecherche noch die kontaktierten Experten (vgl. Anhang 1) ergaben<br />
Hinweise auf eine ähnliche Studie. Durch das Forschungsdesign, insbesondere die<br />
anhand der genannten Kriterien in Kapitel 6.1 divergierenden, im Sample enthalt-<br />
enen Jugendämter, konnte einen Beitrag zur bestandsmäßigen Erfassung des<br />
Feldes geliefert werden. Damit wird die weitere Intention dieser Arbeit, einen Anteil<br />
zu leisten, diese Forschungslücke zu schließen, als gelungen bewertet. So ließen<br />
sich im Rahmen der Arbeit trotz der interkommunale Diskrepanzen, überein-<br />
stimmende problemrelevante Phänomene bei der Implementierung eines QM-<br />
Systems im Bereich Hilfen zur Erziehung identifizieren. Aus praktischer Sicht<br />
offenbart sich somit ein Bedarf an zielgruppenadäquaten Fort- und Weiterbildungen<br />
sowie Beratungs- und Unterstützungsprojekten zur Implementierung eines QM-<br />
Systems beim kommunalen Jugendhilfeträger. Berücksichtigend, dass sich der<br />
öffentliche Träger als Bezugspunkt, trotz der Eingrenzung auf Hilfen zur Erziehung –<br />
was sich aufgrund heterogener Organisationsstrukturen wiederum relativierte – nur<br />
schwer in seiner Komplexität reduzieren lässt, erweckt es den Anschein, eine Menge<br />
an Datenmaterial produziert und mehr Fragen und Anknüpfungspunkte aufgeworfen,<br />
als Erkenntnisse generiert zu haben. So sind zahlreiche Anknüpfungspunkte und<br />
Fragestellungen für weiterführende Arbeiten denkbar wie (1) die Analyse des Pro-<br />
zessmanagements bezogen auf den Kernprozess Hilfeplanung, (2) die Bedeutung<br />
der Variable „Größe der Einrichtung“ für den Umsetzungsprozess, (3) die Gründe für<br />
das durchgängige Fehlen einer Leitbildstruktur, (4) die subjektive Konstruktionen von<br />
QM auf der Führungsebene, usw. In Anbetracht der bedeutenden Schnitt-<br />
stellenfunktion des öffentlichen Jugendhilfeträgers bei gleichzeitig im Wandel<br />
begriffener Einflüsse ist die Verwirklichung der eröffneten beiden Stränge und die<br />
Anknüpfung an der explorativen Grundlage zweifelsohne erstrebenswert.