Masterthesis - Socialnet
Masterthesis - Socialnet
Masterthesis - Socialnet
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
7 Forschungsergebnisse 72<br />
Ferner verdeutlicht Frage 16, dass es übergreifend an einem institutionellen<br />
Qualitätsverständnis im Bereich der Hilfen zur Erziehung mangelt.<br />
Ähm, das Thema Qualität im=im engeren Sinne, also dass es dazu ein Verständnis<br />
gibt, würde ich sagen nein. Ähm, nicht dass ich den Kollegen jetzt unterstelle, dass sie<br />
das verneinen würden, so. Aber es gibt keine, es gibt keine offensive Diskussion zum<br />
Thema Qualität, sondern ähm, sie machen, sie arbeiten alle in Prozesse die was mit<br />
Qualität zu tun haben (I3, 538-542)<br />
Keine befragte Einrichtung verfügt über entwickelte Qualitätskriterien und<br />
-indikatoren. Jedoch beinhaltet das implizite Verständnis von Qualität im Ansatz das<br />
Bewusstsein, dass der Qualitätsbegriff analog der Vielzahl an Sichtweisen variiert<br />
Da versteht ja jeder was anderes drunter (I5, 483-484)<br />
und prozesshaft-dynamisch geprägt ist<br />
Qualität heißt für mich, dass wir halt ständig gucken, ist das was wir machen gut? (I1,<br />
411-412).<br />
7.3.2 Qualitätsmanagement<br />
Kein Experte hat Vorgaben zum QM von einer hierarchisch übergeordneten Ebene:<br />
Wir kriegen aber auch keine Vorgaben, weil dafür müsste es ja ein<br />
Qualitätsmanagement auf der Ebene geben. Gibt es nicht (I3, 816-818).<br />
Die in diesem Zitat implizite Aussage, dass es auf Leitungsebene kein QM-System<br />
gibt, teilen ebenfalls alle Interviewpartner. Demzufolge ist es allein an der Abteilungs-<br />
leitung, QM zu einem Thema zu machen, „was man kommunal auch angehen sollte“<br />
(I1, 865). In Bezug auf ihre Verantwortung attestieren sich die Experten im Rahmen<br />
des QMs eine sehr verantwortliche und die entscheidende Position:<br />
Ich würde schon sagen, dass ich ´ne sehr verantwortliche Position dies=diesbezüglich<br />
einnehme (I1, 596-597)<br />
dass ist ja so ´ne mittlere Führungsebene. Ich glaub, auf der Führungsebene is was<br />
das Qualitätsmanagement angeht die ähm... (.) am höchsten die Verantwortung (I5,<br />
789-791).<br />
Als problematisch erweist sich die Partizipation der Fachkräfte in den Entwicklungs-<br />
und Umsetzungsprozess des QMs, wobei dies noch bei zunehmender Größe der<br />
Abteilung gleichsam zunimmt. Während I1 und I5 als primärer Aushandlungs- und<br />
Entwicklungsort die Dienst- oder Teambesprechung angeben,<br />
Das sind die Themen für die Dienstbesprechungen, ähm und da kommen wir dann<br />
gemeinsam zum Ergebnis (I5, 730-731)<br />
mangelt es in den größeren Einrichtungen zum einen an Organisationsstrukturen, die<br />
Mitarbeiter aktiv mit einzubeziehen und zu motivieren, und zum anderen auch an<br />
einer Organisationskultur, die durch ein offenes, partizipatives Klima gezeichnet ist.