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Masterthesis - Socialnet

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7 Forschungsergebnisse 79<br />

zu viel (I4, 1029-1030).<br />

Die Rezension der veränderten Aufgaben ist vermutlich auf die Reaktionen und<br />

Rückmeldungen der Fachkräfte des Bereichs Hilfen zur Erziehung zurückzuführen.<br />

I5 differenziert die Mitarbeiterreaktionen entlang des Alters:<br />

Also, ich sach mal, Jüngere finden´s super. Die haben auch überhaupt kein Stress mit<br />

SoPart oder sonst was. Ähm, die haben gerne Struktur und Orientierung und ähm, (.)<br />

finden die Rahmen dann immer noch groß genuch äh der da übrig bleibt, in dem man<br />

ja frei agieren muss und kann. […] Und ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter […] die<br />

haben massive Schwierigkeiten damit (I5, 980-987).<br />

Ferner ist zu vermuten, dass sich bei einer Befragung der Fachkräfte an der Basis<br />

eine andere Gewichtung wie auch Konnotation der Auswirkungen ergeben hätte.<br />

Einen übereinstimmenden Tenor enthielten die Antworten auf die Frage nach den<br />

Grenzen systematischer Steuerung:<br />

Man kann Verfahren standardisieren, aber letztendlich nicht den Einzelfall (378-379).<br />

… der individuelle Bedarf [folgt] eben keiner Prozesslogik (I1, 500-501)<br />

es hört spätestens da auf, wie soll ich mal sagen, dass sie nich wissen, wer morgen<br />

vor der Tür steht. Also, weil wir kennen zwar die Zugänge wer zu uns kommt, aber wir<br />

wissen nicht, […] wann die zu uns kommen und wer zu uns geht. Also, das heißt, ich<br />

kann nur die steuern, die bei uns ankommen. Die Frage: haben wir Fallzuwächse,<br />

haben wir keine Fallzuwächse? Sind´s zu viele oder sind´s zu wenig? Ähm,<br />

entscheiden äh, entscheiden wir nich. Ähm, das heißt, dass die Probleme außerhalb<br />

unserer Kenntnis sich entwickeln und damit nicht steuerbar sind (I3, 855-862).<br />

I3 resümiert:<br />

das heißt, äh die Steuerung funktioniert ähm auf´ner=auf´ner Metaebene. […] Für=für<br />

ganz kleinräumige Situationen eignet sich das nicht (I3, 873-875).<br />

Die Frage nach den benötigten Rahmenbedingungen für die Implementierung und<br />

Weiterentwicklung eines umfassenden und systematischen QM-Systems (30) ergab<br />

bei allen fünf Interviewpartnern ein kollektives Erfordernis: Personalressourcen (I1,<br />

820-823, 838-839; I2, 922-924; I3, 880-881, 893-897, 931-934; I4, 1069; I5, 1300).<br />

Es bedarf jemand, der Zeit und Wissen in den Aufbau, Pflege und Weiterentwicklung<br />

investiert. Darüber hinaus erachtet I1 eine organisatorische Verankerung beim<br />

Jugendamtsleiter als erstrebenswert, damit die QM-Aufgaben abteilungsüber-<br />

greifend ausgerichtet sind, um die Qualität der Zusammenarbeit an den vielen<br />

Schnittstellen zu verbessern (825-830). I2 und I5 geben darüber hinaus noch an,<br />

dass es einer klaren Positionierung und eines Auftrags seitens der Leitung bedarf (I2,<br />

911; I5, 1062-1063, 1070-1071). Als hinderlich werden zahlreiche Aspekte genannt:<br />

QM wie auch Wirkungsmessung sind nicht Grundbestandteil der Sozialar-<br />

beiterausbildung (I1, 923-924, 928-930), daraus resultiert, dass die Führungs-<br />

kräfte nicht ausreichend informiert und geschult sind (I1, 923-950; I5, 956),

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