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Masterthesis - Socialnet

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8 Resümee und Rückschluss 82<br />

das durch subjektive Konstruktionen ersetzt wird und dazu führt, dass die Potentiale<br />

eines QMs nur rudimentär ausgeschöpft werden und die QM-Bemühungen sich<br />

vornehmlich auf einem „eigenen hausinternen“ Niveau bewegen; man praktiziert,<br />

„was man meint, was man da machen könnte“ (I5, 1132-1133), d. h. die primäre<br />

Steuerung der Hilfen zur Erziehung erfolgt mit einschränkenden Vorgaben über<br />

professionseigene und qualitätsmanagementunterstützende Methoden (These 2).<br />

Von Seiten des Jugendamtes wurden durchgängig nur in geringfügigem Maße<br />

Personalkapazitäten, auch in Form externer, fachkundiger Spezialisten zur<br />

Implementierung eines QM-Systems und Schulung der Mitarbeiter zur Verfügung<br />

gestellt. Die interkommunal vorgefundene Diskrepanz (These 3) zwischen den in<br />

summa eher unsystematischen Versuchen eines QMs lässt sich insbesondere auf<br />

die jeweiligen Fachkenntnisse des Abteilungsleiters, respektive Nicht-Wissen,<br />

zurückführen. So bilden die QM-Bemühungen bei I1, ohne die Implementierung<br />

konkreter Instrumente, nahezu einen Kreislauf ständiger Verbesserung ab. I3 ist mit<br />

Blick auf die Entwicklung eines (formalen) QM-Systems durchaus am weitesten<br />

fortgeschritten. In beiden Ausbildungsbiographien können theoretische Berührungs-<br />

punkte mit der Thematik im Rahmen der absolvierten Masterstudiengänge<br />

„Sozialmanagement“ (I1) und „Social Services Administration“ (I3) angeführt werden.<br />

Damit zeigt sich die Annahme, dass die entscheidenden Variablen für die<br />

Entwicklung eines QMs, der fachliche Wissenstand sowie die Haltung der<br />

Leitungskräfte sind, als verifiziert (These 4) 72 . Die prägnante Rolle der Leitung weist<br />

auf die Kontext- und Interessenabhängigkeit derartiger Entscheidungen hin.<br />

Ein QM, das Diskurs und Partizipation als eine seine Leitlinien verfolgt, benötigt eine<br />

ausgeprägte Kommunikations- und Beteiligungsstruktur. Im Abgleich mit den empiri-<br />

schen Befunden ist an dieser Stelle, wobei dies bei zunehmender Einrichtungsgröße<br />

analog zunimmt, ein enormes Manko zu konstatieren – im Hinblick auf die internen<br />

wie aber auch externen Interessensträger. Ferner wurden die fehlende Rechtsgrund-<br />

lage für eine Organisationsstruktur und ein homogenes Aufgabenprofil der leistungs-<br />

erbringenden Abteilung, der Mangel an Vorgaben seitens der übergeordneten Hier-<br />

archieebene sowie die Größe der Einrichtung und die nach wie vor als bürokratisch<br />

zu beschreibende Strukturen der öffentlichen Verwaltung als maßgebende Aspekte<br />

für die unsystematischen Bemühungen identifiziert. Resümierend lässt sich feststel-<br />

len, dass trotz aller hinderlichen Rahmenbedingungen in der Implementierung eines<br />

72 Eine Korrelation zwischen dem Haushaltstatus und Personalinvestitionen lies sich nicht ermitteln.

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