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Masterthesis - Socialnet

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5 Qualitätsmanagementbemühungen im Kontext der Modernisierungsbestrebungen 49<br />

5 Qualitätsmanagementbemühungen im Kontext der<br />

Modernisierungsbestrebungen<br />

Die Skizzierungen der sozialrechtlichen und ökonomisierenden Entwicklungen in den<br />

vorweggegangenen Kapiteln haben die Wechselwirkung zu Fragen des QMs<br />

aufgezeigt: „Wenn schon nicht mehr alles Wünschbare geleistet werden kann/soll,<br />

gilt es, die Mittel dort einzusetzen, wo sie sozialpolitisch treffgenau denen zugute<br />

kommen, die ihrer am Nötigsten bedürfen (allokative Effizienz) und im Sinne inhalt-<br />

licher Zielerreichung (Effektivität) den größten Nutzen stiften“ (Trube et al. zit. n.<br />

Gerull, 2007: 22). Im diesem Kapitel werden die einleitenden Ausführungen zur<br />

„Reorganisation der Jugendhilfe“ (2.3) aufgegriffen und auf Basis der voraus-<br />

gegangenen Analysen der Steuerungseinflüsse auf den öffentlichen Träger<br />

vertiefend ausgeführt. Daran anschließend wird im zweiten Abschnitt eine Bestands-<br />

aufnahme von QM-Ansätzen im Bereich der öffentlichen Verwaltung oder mit dem<br />

Schwerpunkt Hilfen zur Erziehung dargestellt.<br />

5.1 Ambivalenzen der Modernisierungsbestrebungen<br />

Die besonderen Handlungsbedingungen sowie die Beeinflussung der Dynamik<br />

jugendhilfepolitischer Entwicklungen von vielfältigen Steuerungsimpulsen gleich-<br />

zeitig, die untereinander nicht notwendig kongruieren, bedingen, dass sie ihren Aus-<br />

druck auf der organisatorischen wie auch produzierenden Ebene des Jugendamtes<br />

in prägnanten Spannungsfeldern finden. So offenbaren sich im Zuge der<br />

binnendimensionierten Modernisierung sowie des Paradigmenwechsels hin zu einem<br />

aktivierenden Staat auf kommunaler Ebene zahlreiche Widersprüchlichkeiten. Auch<br />

die Gesetzesnovellierungen – die steuerungspolitisch betrachtet vorwiegend in den<br />

fiskalpolitischen Entwicklungen verwurzelt sind – führen nicht selten zu paradoxen<br />

Anforderungen in der sozialpädagogischen Praxis, die in Anlehnung an Messmer<br />

„letzten Endes nicht aufgelöst werden, sondern sich lediglich nur dorthin verlagern,<br />

wo das Widerstandspotential bei den betroffenen Akteuren am niedrigsten ist“ (2007:<br />

11). So ergibt sich aus der desolaten kommunalen Finanzsituation bei der Leistungs-<br />

gewährung ein Dauerkonflikt zwischen dem rechtlichen Anspruch auf Hilfe und den<br />

Möglichkeiten seiner Refinanzierung. Im Hilfeverlauf agiert der handelnde Akteur im<br />

Dilemma zwischen der Verwirklichung fachlicher Zielvorstellungen und ökonomisch-<br />

en Abwägungsprozess, so dass die beabsichtigte Förderung des hilfebedürftigen

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