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Masterthesis - Socialnet

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5 Qualitätsmanagementbemühungen im Kontext der Modernisierungsbestrebungen 54<br />

therapeutischen Prozess im Einzelfall zu. Dabei kommt der Kooperation der<br />

Beteiligten eine herausragende Rolle zu“ (ebd.). Damit besteht die Aufgabe der<br />

Jugendämter und Leistungserbringer darin, die aktive Mitarbeit aller Hilfebeteiligten<br />

zu forcieren (vgl. ebd.). Auf Seiten der öffentlichen Jugendhilfe verweist dies auf die<br />

entscheidende Rolle der Hilfeplanung nach § 36 SGB VIII als Instrument der<br />

Prozesssteuerung (vgl. Gerull, 2004: 48). Im Kontext von QM geht es „um die<br />

Beantwortung der Fragen, was eine ‚gute Hilfeplanung‘ ausmacht (Qualitätskriterien),<br />

an welchen beobachtbaren Ereignissen der Grad der Realisierung von Kriterien einer<br />

‚guten Hilfeplanung‘ festgemacht werden kann (Indikatoren), in welchen Formen die<br />

Beobachtungen festgehalten werden sollen (Prüfinstrumente) und im welchen<br />

Verfahren die Prüfungsergebnisse aufgearbeitet und für eine Weiterentwicklung der<br />

Hilfeplanung nutzbar gemacht werden sollen“ (Merchel, 2006: 122).<br />

Die Qualität des Hilfeplanverfahrens und dessen strukturelle Prägung werden zu<br />

einem wesentlichen Bezugspunkt für die Qualität der einzelfallbezogenen Ausgestalt-<br />

ung der jeweiligen Erziehungshilfe. Aufgrund der Korrelation einer guten Hilfeplanung<br />

mit einem guten Hilfeverlauf eröffnen sich zwei Stränge zur Qualifizierung der<br />

Eingangsqualität: Neben dem Bemühen um Optimierung des Entscheidungs-<br />

verfahrens über den Weg der sozialpädagogischen Diagnose sowie der<br />

partizipativen Auftragsklärung und Zielformulierung mit den Leistungsadressaten<br />

rückt die Qualifizierung der professionellen Handlungsabläufe durch<br />

Organisationsregelungen in den Fokus. „In ihrem Gutachten zur Organisation des<br />

Allgemeinen Sozialen Dienstes schlug die Kommunale Gemeinschaftsstelle für<br />

Verwaltungsvereinfachung gerade für die Entscheidung in der Erziehungshilfe<br />

Formen der Beratung in Teams vor, weil die Dynamik von Gruppe aufgrund der<br />

Perspektivenvielfalt und des Ideenreichtums eine höhere Leistungsfähigkeit dieser<br />

Arbeitsform begründe“ (Merchel, 2006: 21). Diese Aspekte verweisen deutlich<br />

darauf, „dass Verfahren der Reflexion und Kontrolle fachlicher Einschätzungen und<br />

Handlungen einen festen Platz in der Fallbearbeitung brauchen. Sie sind notwendig,<br />

um Fälle besser zu verstehen, eingeschränkte Sichtweisen und Handlungs-<br />

spielräume zu erweitern, aber auch um ggfs. Fehler und Defizite in der<br />

Fallbearbeitung aufzudecken und/oder zu verhindern“ (Poller/Weigel, 2010a: 68). Da<br />

sich weder der organisatorische Rahmen noch eine produktive gruppenbezogene<br />

Organisationsstruktur von selbst herstellen, muss das Zusammenwirken mehrerer<br />

Fachkräfte den „Charakter einer verbindlich gestalteten und in der<br />

Organisationsstruktur fest verankerten kollegialen Beratung zur Qualifizierung des

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