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Masterthesis - Socialnet

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7 Forschungsergebnisse 74<br />

an ein systematisches Beschwerdemanagement im Sinne des QMs kann I3 vor-<br />

weisen. Jedoch wird da auf das folgende Problem hingewiesen:<br />

Nur, es ist die geringste Anzahl die sich durch ein Quali- äh Beschwerdemanagement<br />

quält. Die meisten (.) erdulden die Situation und haben andere Mechanismen äh die<br />

ihnen eher liegen, nämlich Verweigerung, Verleugnung, (.) alle diese Formen,<br />

Widerstand, (.) äh, das sind die klassischen Formen mit dem unser=unsere Zielgruppe<br />

mit Unzufriedenheit arbeitet (I3, 638-643).<br />

Eine ähnliche Problematik gibt I3 in Bezug auf Evaluationsverfahren an:<br />

das Thema (.) fragen am Ende der Hilfe mit der Frage Zufriedenheit, ähm ist ähm…<br />

Da ham=da ham wir zwei=zwei ganz unterschiedliche… wir haben… äh wie gesacht,<br />

wir haben das eine Projekt „Zukunft für Kinder“ was wir machen ähm mit<br />

ausgesprochen positiven Rückmeldungen, auch Bereitschaft über das zu reden was<br />

mit ihnen passiert ist. […] Und äh tatsächlich eher das Thema Hilfeleistung im<br />

Vordergrund stand, und nich so sehr Intervention. […] Bei HzE is es in der Regel<br />

immer das Anscheißen Dritter, ne? […] Das heißt, dass der Zugang nich tatsächlich<br />

über Hilfe is, sondern Zugang is immer über knochenharte ähm Intervention Dritter<br />

oder so. Und das heißt, dass ähm dass die Zugänge nicht unbedingt hilfekonform sind.<br />

Das heißt, sie müssen anschließend wieder gucken, […] wie kriegen sie Zugang zu<br />

den Leuten? (I3, 645-660).<br />

Abgesehen von Kundenbefragungen bei I1, die dort alle zwei Jahre in der Familien-<br />

hilfe und alle vier Jahre in der Erziehungsberatungsstelle stattfinden (688-691),<br />

führen I2, I4 und I5 keine Evaluierungen zur Zufriedenheit durch. Wirkungsmessung<br />

erfolgt – analog dem Mangel an Indikatoren und Kennzahlen – mit Ausnahme von I3<br />

mittels WIMES (663-664) in keiner Einrichtung.<br />

In Kombination mit den Aussagen über ein hohes Beschwerdeaufkommen und der<br />

Problematik im Rahmen von Evaluierung wird deutlich, dass abgestimmte Haltungen<br />

und fachliche Standards insbesondere im Hinblick auf die Differenzierung von<br />

Förder- oder Hilfebedürftigkeit (Ab wann ist ein Fall ein Fall?) sowie Qualitätskriterien<br />

z. B. für Fälle deren Zugang über Intervention verlaufen, notwendig sind. Es bedarf<br />

eine intensive Debatte zu den Qualitätskriterien für „gute“ Hilfeplanung, welche bis<br />

dato lediglich bei I1 geführt worden ist (402-408). Gerade in der Eingangsphase, der<br />

sozialpädagogischen Diagnostik und der partizipativen Auftragsklärung, muss,<br />

analog des theoretischen Teils, die aktive Mitarbeit der Leistungsadressaten stärker<br />

forciert werden, damit in einem angemessenen Entscheidungsverfahren, die richtige<br />

und letztendlich von Seiten des Empfängers akzeptierte und mitgestaltete Hilfen<br />

zustande kommt. Zwei Experten (I3 und I4) benennen, dass in ihren Behörden Ent-<br />

wicklungen zu verzeichnen sind zwischen der Eingangsphase und der Auftragsüber-<br />

mittelung ein Zwischenschritt, um den Erstkontakt zwischen Leistungserbringer und<br />

-berechtigten bewusster zu gestalten und die Hilfeannahme zu verbessern, zu instal-<br />

lieren. So findet bei der Einleitung einer stationären Hilfe ein Vorstellungsgespräch in

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