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Masterthesis - Socialnet

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1 Ausgangslage, Erkenntnisinteresse und Methodik 8<br />

nicht primär mit empirisch zu prüfenden Hypothesen zum untersuchten<br />

Gegenstandsbereich, sondern projektiert zunächst einmal einen Beitrag zur<br />

bestandsmäßigen Erfassung des Feldes (vgl. Gerull, 2004: 25).<br />

1.3 Aufbau<br />

Die heutige Qualitätsbewegung in der Sozialen Arbeit wie auch Jugendhilfe ist keine<br />

neue Entwicklung, sondern bedarf einer Beurteilung in ihrem entstehungs-<br />

geschichtlichen Kontext. Da ein historischer Exkurs in diesem Rahmen zu weit<br />

führen würde, jedoch von gewissen prägnanten Entwicklungen gekennzeichnet ist,<br />

fokussiert das zweite Kapitel „Kontext des Qualitätsdiskurses in der Jugendhilfe“ die<br />

Erörterung wesentlicher Bedingungsfaktoren des sozialpolitischen und volkswirt-<br />

schaftlichen Rahmens 4 : das sich verändernde wohlfahrtsstaatliche Arrangement (2.1)<br />

sowie den Ökonomisierungstendenzen und Transformationsprozessen der Sozialen<br />

Arbeit 5 (2.2). Der große Weg der Einleitung unterstreicht die hier vertretene<br />

Auffassung, dass die Qualitätsbemühungen zum einen in einem historischen Kontext<br />

stehen und zum anderen durch die sich wandelnde wohlfahrtsstaatliche Einbettung<br />

sowie sozialpolitische Steuerung 6 und der veränderten Gesellschaftsprozesse in<br />

Form einer Ökonomisierung beeinflusst werden. Das jeweilige organisationsinterne<br />

Bemühen der handelnden Akteure um eine Bewältigung des Modernisierungsdrucks<br />

kann insofern nicht losgelöst von den Erwartungen der Politik und Administration<br />

betrachtet werden. Dabei sind die Ausführungen bestrebt den komplexen Rahmen<br />

und die vielschichtigen Interdependenzen in einer komplexitätsreduzierenden<br />

4 Begrifflichkeiten wie Dritter und intermediärer Sektor, Sozial- und Quasi-Markt, Profit-, Non-Profit-<br />

und Non-Governmental-Organisationen, symmetrische und asymmetrische Austauschbeziehung<br />

sowie deren Merkmale, Relationen und Differenzen zueinander werden für die folgenden Ausführungen<br />

vorausgesetzt. Analog verhält es sich mit den betriebswirtschaftlichen Spezifika von<br />

(personenbezogenen sozialen) Dienstleistungen (Immaterialität, uno-actu-Prinzip, eingeschränkte<br />

Rationalisierbarkeit, etc.) und dessen sozialpolitischer Erbringungskontext sowie das<br />

charakteristische Funktionssplitting der Jugendhilfe.<br />

5 Transformation meint eine Umformung des Bestehenden – und zwar ohne, dass deren Substanz<br />

völlig verloren ginge (vgl. Kessl, 2010: 8). Die Verwendung des Terminus „Soziale Arbeit“ versteht<br />

sich in diesem Zusammenhang in Anlehnung an Kreft/Mielenz (1996) als ein Sammelbegriff für alle<br />

pädagogisch orientierten sozialen Arbeitsfelder, die im weitesten Sinne von einem vergleichbaren<br />

Handlungsmuster bestimmt werden und in denen die Handlungsmöglichkeiten „Beratung“,<br />

„Erziehung“, „Fürsorge“, „Hilfe“ und „Pflege“ mehr oder weniger dominierend sind (vgl. Pothmann,<br />

2003: 103 f.).<br />

6 Auf eine definitorische Ausführung des Terminus sowie Skizzierung der Theorien politischer<br />

Steuerung, Positionen zu Erfolgen und zwangsläufigen Scheitern sowie förderlicher Strukturmerkmale<br />

und notwendiger Modifizierungen des Steuerungsanspruches werden in Anbetracht der<br />

Leistbarkeit verzichtet; gleichwohl auf Fischer, 2005: 148 ff. verwiesen und an dieser Stelle<br />

angemerkt, dass die Komplexität des ausdifferenzierten Systems Jugendhilfe in ihrer<br />

Eigendynamik und Selbstreferenz die Schwierigkeiten einer gezielten Steuerbarkeit erhöht.

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