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Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

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Macht reinen Tisch mit dem Bedränger! 141<br />

Duma mit gezielten Initiativen unterstützt. Sie fiel jedoch mit<br />

dem Ausbruch <strong>des</strong> zweiten Tschetschenienkrieges zusammen<br />

und ging <strong>des</strong>halb in der von Wladimir Putin gesteuerten Nationalismuswelle<br />

unter. Im Herbst 2001 beschlossen die Soros-<br />

Stiftung und eine demokratische Partei einen Neustart und<br />

ließen das <strong>Schwarzbuch</strong> <strong>des</strong> <strong>Kommunismus</strong> in 120000 Exemplaren<br />

für die Schul- und Stadtbibliotheken drucken. Diese Initiative<br />

sorgte in der Duma, wo die Kommunisten nach wie vor<br />

sehr einflußreich sind, für einen Riesenskandal. Das Bildungsministerium<br />

der Region Swerdlowsk forderte auf Grund <strong>des</strong> an<br />

Schulen geltenden Verbots von Büchern ideologischen Inhalts<br />

ein »psycho-pädagogisches Gutachten« über das <strong>Schwarzbuch</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Kommunismus</strong> 151 .<br />

Das denkwürdigste Erlebnis im Zusammenhang mit der<br />

Herausgabe <strong>des</strong> Buches hatte ich allerdings im slowenischen<br />

Ljubljana. Ich hatte gerade in einem vollbesetzten Saal, der<br />

den unabhängigen Autoren der Zeitschrift Nova Revija zur<br />

Verfügung stand, eine Rede gehalten, als in der vordersten<br />

Reihe ein Mann aufstand und mir ein dickes Buch in die Hand<br />

drückte. Die abgewandte Seite <strong>des</strong> Mon<strong>des</strong>, so der Titel, eine<br />

Art »Slowenisches <strong>Schwarzbuch</strong> <strong>des</strong> <strong>Kommunismus</strong>« 158 . Der<br />

slowenische Poet und Intellektuelle Drago Jancar ist der<br />

Initiator dieses ikonoklastischen Werkes, das bereits seine<br />

eigene Geschichte hat: Im Jahre 1997 erarbeiteten einige von<br />

den unter dem alten Regime ausgebildeten Historikern eine<br />

offizielle, die kommunistische Periode recht wohlwollend<br />

darstellende Ausstellung mit dem Titel »Die Slowenen <strong>des</strong><br />

20. Jahrhunderts«. Dies war nicht weiter verwunderlich, denn<br />

sowohl der damalige Staatspräsident als auch der damalige<br />

Ministerpräsident waren aus der Tito-Nomenklatura hervorgegangen.<br />

Doch Jancar und seine Freunde waren der Meinung,<br />

daß man nun die Elektrifizierung, die Rundfunksender<br />

und den Straßenbau - kurz: die strahlende Fassade - genug<br />

gewürdigt habe und daß es nun endlich an der Zeit sei, die ab-<br />

scan & corr by rz 11/2008

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