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Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

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76 Stephane Courtois<br />

sehe Aktualitäten mischend. Am 14. November 1997 erschien<br />

ein Bericht über eine Versammlung <strong>des</strong> PCF-Nationalkomitees.<br />

Der Titel lautete: »Robert Hue ist bereit, mit den kommunistischen<br />

Dogmen aufzuräumen.« Sogar von einem Kongreß,<br />

der die Wiedervereinigung der französischen Linken<br />

vorbereiten soll, war die Rede. Am 16. November nahm die<br />

Le Monde den Tod von Georges Marchais zum Anlaß, um in<br />

einem langen Artikel über die »kulturelle Wandlung« der<br />

Kommunisten zu berichten. Offensichtlich ging die Redaktion<br />

davon aus, daß mit dem Ableben Marchais' die Vergangenheit<br />

der PCF über Nacht vom Tisch ist und sich eine eingehende<br />

Prüfung der Parteigeschichte erübrigt.<br />

Am 20. November veröffentlichte Nicolas Weill endlich<br />

eine Rezension, die das gesamte <strong>Schwarzbuch</strong> berücksichtigt.<br />

In seinem sachlich-ausgeglichenen Artikel geht er ohne Vorurteile<br />

auf den Vergleich zwischen Nationalsozialismus und<br />

<strong>Kommunismus</strong> ein und gibt zu, »viele Beiträge nicht berücksichtigt«<br />

zu haben, »auch diejenigen, die diesen Vergleich als<br />

zu vereinfachend abtaten«. Doch am 26. November bläst die<br />

Kritik zu einem neuen Generalangriff, diesmal mit einem<br />

Text von Annette Wieviorka, die das <strong>Schwarzbuch</strong> für eine<br />

»politisch-polemische Instrumentalisierung der Erinnerungen«<br />

und für einen »politisch motivierten Akt mit wissenschaftlichem<br />

Deckmantel« hält. Denn Stephane Courtois<br />

würde schlicht und einfach die im Gedächtnis der Völker bewahrten<br />

nationalsozialistischen Verbrechen durch kommunistische<br />

Verbrechen ersetzen. Dieser Artikel wirft zumin<strong>des</strong>t<br />

zwei Grundsatzfragen auf: Die <strong>des</strong> Vergleichs zwischen Nationalsozialismus<br />

und <strong>Kommunismus</strong> und die <strong>des</strong> Konflikts<br />

zwischen Erinnerungspflicht und historischer Aufarbeitung.<br />

Wer sich mit der von den Kommunisten ausgelösten Tragödie<br />

beschäftigt, muß <strong>des</strong>halb andere Tragödien weder<br />

verheimlichen noch leugnen. Wer die Verbrechen eines totalitären<br />

Regimes aufzählt, wird diejenigen eines anderen tota-<br />

scan & corr by rz 11/2008

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