05.06.2013 Aufrufe

Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Das kommunistische System in Rumänien 443<br />

allen voran die Schriftsteller sprechen ihr Publikum in einer<br />

metaphorischen Sprache an, die die Schranken der Zensur<br />

überwinden kann. Manche Schriftsteller, Maler (Cornelin<br />

Baba) oder Regisseure (Liviu Cinlei, Lucian Pintilie) wurden<br />

zu regelrechten Symbolen <strong>des</strong> Widerstands. Ihre Bücher wurden<br />

zum Teil in beeindruckend hohen Auflagenzahlen gedruckt,<br />

und die Zeitschriften, in denen sie ihre Texte veröffentlichten,<br />

wurden vervielfältigt und oft in ungenehmigten<br />

Kopien unter dem Ladentisch an die Leute gebracht. Von Zeit<br />

zu Zeit unterlagen die Schriftsteller einem Publikationsverbot<br />

und wurden als Verdächtige überwacht. Ihre Werke durften<br />

nicht in den Schulbüchern abgedruckt werden und wurden sogar<br />

aus den Bibliotheksbeständen entfernt. Die Schauspiele<br />

dieser Schriftsteller unterlagen einem Aufführungsverbot.<br />

In den achtziger Jahren wurden von rumänischen Intellektuellen<br />

auch offene Protestbriefe verfaßt, die von westlichen<br />

Radiosendern in rumänischer Sprache ausgestrahlt oder in<br />

westlichen Zeitungen veröffentlicht wurden. Daraufhin gingen<br />

die rumänischen Behörden gegen diese Autoren vor.<br />

Doina Cornea von der philologischen Fakultät der Universität<br />

Cluj schrieb zwischen 1982 und 1989 zahlreiche offene<br />

Briefe an Nicolae Ceau§escu und präsentierte so eine kritische<br />

Analyse der Sozial-, Wirtschafts- und Kulturpolitik <strong>des</strong><br />

Diktators. In Anbetracht der brutalen Repression, mit der die<br />

Machthaber auf diese Aktion reagierten, solidarisierten sich<br />

Dutzende von Intellektuellen und Arbeitern mit dieser Universitätsdozentin.<br />

Auch Ion (Oni) Brätianu, der Sohn von<br />

Constantin I. C. Brätianu, dem letzten Vorsitzenden der Nationalliberalen<br />

Partei, richtete mehrere kritische Briefe an<br />

Ceau§escu und zog so den Zorn der Regierung auf sich. Mehrere<br />

orthodoxe Priester und Kulturschaffende protestierten in<br />

ihren Briefen an den Diktator gegen den Abriß von Kirchenbauten.<br />

scan & corr by rz 11/2008

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!