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Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

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430 Romulus Rusan<br />

Für die unierte Kirche war die Situation jedoch entschieden<br />

prekärer: Die Glaubensgemeinschaft entstand 1699 in Siebenbürgen,<br />

wo zahlreiche orthodoxe Rumänen sich von den<br />

Jesuiten bekehren ließen und vier entscheidende Punkte der<br />

katholischen Glaubenslehre übernahmen, so auch die Oberhoheit<br />

<strong>des</strong> Papstes. Sie zählte 1,5 Millionen Gläubige und<br />

verfügte über 1725 Kirchen. Da die griechisch-katholischen<br />

Priester trotz ihrer Zugehörigkeit zu Rom nach dem griechischen<br />

Ritus zelebrierten, fühlten sich die Orthodoxen irritiert.<br />

Außerdem waren sie für die Kommunisten schwerer zu kontrollieren:<br />

In offiziellen Stellungnahmen geißelten die Machthaber<br />

deren Bindung an Rom und bezeichneten sie - weil sie<br />

angeblich die Einheit <strong>des</strong> rumänischen Volkes zerstört hätten<br />

- als »antinational und ahistorisch«. Im Herbst 1948 beschloß<br />

das Regime, die unierte Kirche zu verbieten, und<br />

folgte damit dem Vorbild Stalins, der in der Ukraine in derselben<br />

Weise gegen die Unierten vorgegangen war. Mit Unterstützung<br />

der orthodoxen Kirchenleitung erreichte das Regime<br />

innerhalb kürzester Zeit die Fusion der beiden Kirchen. Ein<br />

Verfahren, das mit Hilfe der Securitate schnell abgewickelt<br />

werden konnte: Dem unierten Klerus wurde die Zustimmung<br />

zur Fusion aufgezwungen. Wer sich weigerte - d.h. alle<br />

Bischöfe und ein großer Teil der Priester -, kam für viele<br />

Jahre ins Gefängnis. Die orthodoxe Kirche übernahm sämtliche<br />

Kultstätten und Gebäude, die die unierte Kirche besessen<br />

hatte, und die griechisch-katholischen Klöster wurden<br />

aufgelöst. Am 1. Dezember 1948 endete die legale Existenz<br />

der unierten Kirche, die trotz der Androhung zahlreicher Repressalien<br />

und einer lautstarken Propaganda im Untergrund<br />

weiterlebte. Bis zum Sturz Ceausescus bekämpfte man sie mit<br />

historischen »Argumenten«. Denn das ultranationalistische<br />

Regime wollte, daß hinter der Partei und dem »besten Sohn<br />

<strong>des</strong> Volkes« eine ungeteilte, einheitliche Nation stand.<br />

Was die jüdische Gemeinde angeht, so mußte der Großrab-<br />

scan & corr by rz 11/2008

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