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Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

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Das kommunistische System in Rumänien 433<br />

nieder. Als Reaktion darauf forderte Gheorghe Gheorghiu-<br />

Dej den Abzug aller in Rumänien stationierten Truppen der<br />

Roten Armee und steuerte mit seiner Politik auf ein ausgeglichenes<br />

Verhältnis zu Moskau, Peking und Belgrad hin. Im<br />

Juli und August 1958 ging Chruschtschow auf die Wünsche<br />

Bukarests ein und zog seine Truppen aus Rumänien ab. Damit<br />

wollte Moskau den negativen Folgen seiner Ungarninvasion<br />

entgegentreten und der Welt zeigen, daß die Länder <strong>des</strong> Warschauer<br />

Paktes sich auch alleine halten und dabei auf die Unterstützung<br />

durch ihre Staatsbürger zählen konnten. Außerdem<br />

war das Risiko nicht sonderlich groß, denn Rumänien<br />

war ausschließlich von kommunistischen Ländern umgeben<br />

und hatte sich bis dahin als der folgsamste Bündnispartner<br />

Moskaus erwiesen. Trotz dieses Truppenabzugs waren die antikommunistischen<br />

und antisowjetischen Gefühle der Rumänen<br />

nach wie vor stark ausgeprägt, und das Regime von<br />

Gheorghiu-Dej nahm an Beliebtheit nicht zu. Mit dem sowjetischen<br />

Besatzungsheer verschwand für Gheorghiu-Dej<br />

auch der Garant seiner Macht. Ihm fehlte jeder gesellschaftliche<br />

und politische Rückhalt. Deshalb startete er eine neue,<br />

gegen die Bevölkerung gerichtete Repressionswelle. Nicht<br />

nur der Partei Vorsitzende, sondern das gesamte Politbüro<br />

fürchtete, daß der Abzug der Roten Armee bei der Opposition<br />

für Aufwind sorgen würde. In den Bergen gab es nämlich<br />

nach wie vor bewaffnete Widerstandsgruppen, und in den<br />

Städten, wo nach der Genfer Konferenz ein politisches Tauwetter<br />

eingesetzt hatte, waren wieder Ansätze einer Zivilgesellschaft<br />

erkennbar. Hauptsächlich im kulturellen Bereich<br />

entstanden neue - mehr oder weniger formelle - Gruppen. In<br />

Anbetracht der Ereignisse in Polen und Ungarn war Gheorghiu-Dej<br />

klar geworden, welchen Einfluß die Intellektuellen<br />

haben konnten, zumal eine echte politische Klasse fehlte. Es<br />

war deutlich geworden, daß dem Regime von seiten der Intellektuellen,<br />

Schriftsteller und Künstler Gefahr drohte. Deshalb<br />

scan & corr by rz 11/2008

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