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Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

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Bulgarien unter dem kommunistischen Joch 351<br />

bulgarischen Schriftstellerverban<strong>des</strong> Trifon Ku<strong>new</strong> wurde im<br />

Herbst 1946 zunächst einmal eingestellt, weil der Angeklagte<br />

zum Abgeordneten der Opposition gewählt worden war. Als<br />

man die Opposition jedoch im darauffolgenden Jahr auflöste,<br />

wurde Ku<strong>new</strong> dennoch verurteilt. Als er in den frühen fünfziger<br />

Jahren wieder in die Freiheit entlassen wurde, starb er.<br />

Im Namen <strong>des</strong> Gesetzes zur »Verteidigung der Volksmacht«<br />

kam es im Sommer 1946 auch zu einigen Schauprozessen<br />

in der bulgarischen Hauptstadt. Sie waren oft gegen<br />

kleine Gruppen gerichtet, die meist nur in der Einbildung existierten,<br />

beispielsweise die Militärische Union oder der Neutrale<br />

Offizier. Die pseudo-juristischen Verfahren gegen diese<br />

beiden Gruppen dienten vor allem zur Vorbereitung auf den<br />

Prozeß gegen Nikola Petkow, den unangefochtenen Anführer<br />

der demokratischen Opposition. Seine Hinrichtung bedeutete<br />

das Ende der zumin<strong>des</strong>t zum Schein noch aufrechterhaltenen<br />

pluralistischen Demokratie und öffnete den Weg zum Machtmonopol<br />

der KPB und zur Sowjetisierung der bulgarischen<br />

Gesellschaft. Petkows Bauernpartei wurde aufgelöst, die ehemaligen<br />

Mitglieder mußten sich von ihrem früheren Parteiführer<br />

lossagen oder wurden verfolgt. Die wenigen Oppositionellen,<br />

die noch am Leben waren, wurden endgültig von<br />

der politischen Bühne gestoßen. Der Sozialdemokrat Kosta<br />

Lultschew war der letzte Abgeordnete der ehemaligen Opposition.<br />

Er wurde im Juni 1948 im Alter von 72 Jahren zu fünf<br />

Jahren Gefängnis verurteilt. Er hat die Haft nicht überlebt.<br />

Die Stalinisierung <strong>des</strong> Regimes bedeutete nicht nur das Ende<br />

der bulgarischen Zivilgesellschaft, sie machte auch die Kommunisten<br />

zu Opfern der Repression. General Dimitar Tomow<br />

war das erste Parteimitglied, das daran glauben mußte. Obwohl<br />

er der Offizier war, der den Putschisten in der Nacht zum<br />

9. September 1944 die Tore <strong>des</strong> Kriegsministeriums geöffnet<br />

und so der Patriotischen Front zur Macht verholfen hatte, wur-<br />

scan & corr by rz 11/2008

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