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Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

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426 Romulus Rusan<br />

Bauern - und zwar größtenteils arbeitende Bauern - vor das<br />

Gericht« gestellt worden waren. »Über 30000 dieser Bauern<br />

mußten sich einem öffentlichen Prozeß stellen.« Für Gheorghiu-Dej<br />

lag jedoch die Verantwortung für diese repressiven<br />

Aktionen einzig und allein bei Ana Pauker und Teohari Georgescu.<br />

Und da beide im Juni 1952 die Parteileitung aufgeben<br />

mußten, hört die von Gheorghiu-Dej präsentierte Statistik<br />

auch mit diesem Datum auf. Die Repressionen gegen die<br />

Bauern gingen jedoch bis zum Abschluß der Kollektivierung<br />

im Jahre 1962 weiter. Es ist also anzunehmen, daß die<br />

tatsächliche Zahl der festgenommenen und verurteilten Bauern<br />

wesentlich höher war.<br />

Vom 23. bis 25. April 1962 fanden eine Vollversammlung<br />

<strong>des</strong> Zentralkomitees und eine außerordentliche Sitzung der<br />

Großen Nationalversammlung statt, an der in Erinnerung an<br />

die laut kommunistischer Propaganda ebenso zahlreichen<br />

Opfer einer großen Bauernrevolte von 1907 insgesamt 11000<br />

Bauern teilnahmen. In diesem feierlichen Moment wurde die<br />

vollständige Kollektivierung der Landwirtschaft proklamiert:<br />

Gheorghiu-Dej gab bekannt, daß 3,2 Millionen Bauernfamilien<br />

innerhalb der Kollektivbetriebe 96 Prozent der landwirtschaftlichen<br />

Fläche Rumäniens bewirtschafteten. Für die Partei<br />

war dies sicherlich ein Erfolg. Für nahezu die Hälfte der<br />

rumänischen Bevölkerung waren diese 13 Jahre jedoch eine<br />

traumatische Zeit der Entfremdung und <strong>des</strong> Identitätsverlustes.<br />

Viele Bauern gaben ihre bisherige Lebensform auf und<br />

verdingten sich als einfache Arbeiter auf dem Bau.<br />

Aus den Kollektivbauern wurden allmählich Staatsangestellte,<br />

die jedoch mit den erbärmlichen Gehaltsbezügen<br />

kaum überleben konnten. Auf Grund der miserablen Leitung<br />

durch politisierte Beamte erbrachte die Landwirtschaft immer<br />

schwächere Erträge. Mit der Zeit war die Landbevölkerung<br />

mehr und mehr gezwungen, sich in den Städten mit dem Allernotwendigsten<br />

einzudecken. Schließlich ließ sie sich end-<br />

scan & corr by rz 11/2008

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