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Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

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284 Mart Laar<br />

aus dem Jahre 1989 gelang 72000 Menschen die Flucht 51 . Andere<br />

Quellen sprechen von 75 000 Menschen 52 . Praktisch die<br />

ganze schwedische Minderheit, die damals in Estland lebte,<br />

ging auf die Flucht. Min<strong>des</strong>tens 4000 Menschen ertranken,<br />

weil ihre Schiffe nach Angriffen durch die Rote Armee untergingen<br />

53 . Andere Quellen schätzen die Zahl derer, die<br />

auf der Flucht zu Tode kamen, auf 7000 54 . 42000 der flüchtenden<br />

Esten trafen in Deutschland ein, 25 000 in Schweden.<br />

7000 schwedischstämmige Esten und deren Verwandte - nach<br />

manchen Quellen auch 8000 - hatten sich bereits in den ersten<br />

Kriegsjahren in Schweden niedergelassen 55 .<br />

Mit der Rückkehr der sowjetischen Besatzung im Herbst<br />

1944 nahm die Zahl der Kriegsverbrechen und Massaker<br />

wieder zu. Schon beim Einmarsch der Roten Armee wurden<br />

an verschiedenen Orten Gefangene und Personen, die im<br />

Verdacht standen, in der Deutschen Armee gedient zu haben,<br />

kurzerhand erschossen. Der sowjetische Terror gegen die<br />

Zivilisten, die Plünderungen und Vergewaltigungen hielten<br />

min<strong>des</strong>tens bis zum Sommer 1945 an, in geringerer Intensität<br />

sogar bis 1950.<br />

Im Winter 1944/45 wurde Estland von einer Verhaftungswelle<br />

erfaßt, die mit ihren Dimensionen alle bisherigen Aktionen<br />

dieser Art sprengte. Die in dieser Periode Verhafteten<br />

gehörten als »antisowjetische Elemente« zu der Bevölkerung<br />

skategorie, die der Repression am meisten ausgesetzt war.<br />

Man geht davon aus, daß 75000 Menschen - das sind neun<br />

Prozent der in Estland verbliebenen Bevölkerung - verhaftet<br />

worden sind. Davon wurden 35% bis 38% sofort erschossen,<br />

oder sie kamen in den Lagern um 56 . Auf diejenigen, die diese<br />

To<strong>des</strong>lager überlebten, wartete eine andere Strafe: Sie wurden<br />

ohne Gerichtsverfahren in entlegene Regionen deportiert und<br />

durften ihren neuen Aufenthaltsort nicht verlassen.<br />

Ende März 1949 kam es nicht nur in Estland, sondern auch<br />

in Lettland und Litauen erneut zu Massendeportationen. Der<br />

scan & corr by rz 11/2008

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