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Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

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I<br />

Der Einsatz <strong>des</strong> Terrors in der Politik 249<br />

1939 beschäftigte die Gestapo 7500 Personen. Für den NKWD<br />

arbeiteten im gleichen Jahr 366000 Personen (einschließlich<br />

<strong>des</strong> Personals der Gulag-Lager). Für die Mitglieder der kommunistischen<br />

Partei war die Denunzierung eine Verpflichtung.<br />

Die Mitglieder der NSDAP hingegen unterlagen keiner Denunzierungspflicht.<br />

Aus diesem Gegensatz wurden jedoch keine<br />

weiteren Schlußfolgerungen gezogen. Statt <strong>des</strong>sen wird berichtet,<br />

daß die Denunzierung unter beiden Regimes zu den<br />

Alltagspraktiken der Bevölkerung gehörte, und zwar eher aus<br />

Karrieregründen als aus ideologischer Überzeugung. An anderer<br />

Stelle wird dem Leser mitgeteilt, daß die Denunziation<br />

nicht nur im ländlich geprägten vorrevolutionären Rußland eine<br />

Dauererscheinung war, sondern auch im jakobinischen<br />

Frankreich, in Großbritannien zur Zeit der Puritaner, unter der<br />

spanischen Inquisition und in den USA während der McCarthy-Affäre.<br />

Und alle diese im Vorwort aufgeführten »Hexenjagd«-Formen<br />

weisen gemeinsame Merkmale auf.<br />

Durch diese Sichtweise wird jedoch sowohl die Politik als<br />

auch die Ideologie systematisch auf die Anthropologie reduziert.<br />

Und trotzdem versichern uns die Autoren der Accusatory<br />

Practices, daß - im Gegensatz zu dem, was Hannah Arendt gesagt<br />

hat - die Ȁhnlichkeiten zwischen dem Nationalsozialismus<br />

und dem Sowjetkommunismus« nicht ausreichen, um ein<br />

»spezifisch >totalitäres< Phänomen« herausarbeiten zu können.<br />

Folglich sei der Versuch, den nationalsozialistischen Terror<br />

und den kommunistischen Terror auf die gleiche Ebene zu<br />

bringen, eine Diffamierung, die dem Kalten Krieg alle Ehre<br />

gemacht hätte. Dies war tatsächlich 25 Jahre lang der ideologische<br />

Hintergedanke der »revisionistischen« Sowjetologie.<br />

Die Annäherung über einen »Tatsachenvergleich« setzt<br />

voraus, daß der kommunistische Terror keine kommunistischen<br />

Besonderheiten aufweist. So wie der Naziterror angeblich<br />

auch keine nationalsozialistischen Besonderheiten zeigt.<br />

Auf diese Weise wird die blutige sowjetische Erfahrung zu<br />

scan & corr by rz 11/2008

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