Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

492 Philippe Baillet
tien wurde durch diesen Vertrag bestimmt. Nach dem am
12. November 1920 unterzeichneten Rapallo-Vertrag kamen
auch die dalmatische Stadt Zara (Zadar) und vier der Adriaküste
vorgelagerte Inseln zu Italien. Am 27. Januar 1924
wurde durch den Vertrag von Rom auch noch die Stadt Fiume
(Rijeka) dem italienischen Staat angegliedert 68 .
Die bereits erwähnten sozialen und kulturellen Unterschiede
lieferten schon genügend Konfliktstoff. Hinzu kam
der VerwaltungsWechsel von 1918. Die Slawen sehnten sich
recht schnell nach den früheren österreichischen Behörden,
die mit ihrer jahrhundertealten Erfahrung im Zusammenleben
der unterschiedlichsten Völkerschaften effizient und ehrlich
gearbeitet hatten. Die italienische Verwaltung hingegen erwies
sich allzuoft als unzuverlässig, ineffizient und korrupt.
Mit der faschistischen Machtübernahme ging eine Zwangsitalienisierung
der Ortsnamen einher. Außerdem kam es zu
schikanösen Maßnahmen gegenüber den Slawen. Man versuchte
ihre Gewohnheiten und Bräuche zu unterdrücken. Als
gegen Kriegsende die Stadt Muggia bei Triest von den Alliierten
bombardiert worden war, untersagten die Behörden der
Repubblica Sociale Italiana (RSI) den Angehörigen der slawischen
Opfer, während der Heiligen Messe ihre Lieder auf
slowenisch zu singen 69 .
Doch all das ist kein Rechtfertigungsgrund für die grauenhaften
Massaker der titoistischen Partisanen, die damit die
italienische Bevölkerung terrorisieren und zum Verlassen der
Region zwingen wollten. Ihre Absicht war die ethnische Säuberung.
Ein dunkles Kapitel, das auch in Italien lange Zeit
verschwiegen wurde. Die Kommunisten sprachen von »sporadischen
Vorfällen, in denen die Verzweiflung der Bevölkerung
nach 20 Jahren faschistischer Brutalität und Gewalt zum
Ausdruck kam«. Wie sich im folgenden zeigt, ist diese Behauptung
nicht aufrechtzuerhalten.
Als Badoglio am 8. September 1943 die Kapitulation und
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