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Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

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Togliatti und das schwere Erbe <strong>des</strong> <strong>Kommunismus</strong> 487<br />

italienischen Zwangsarbeitern geworden, die den sowjetischen<br />

Truppen in der Schlußphase <strong>des</strong> Krieges in Deutschland<br />

zugefallen waren? Von diesem Zeitpunkt an quälte »die<br />

Ungewißheit über das Schicksal mehrerer zehntausend italienischer<br />

Soldaten, die der sowjetischen Armee in die Hände<br />

gefallen und seitdem spurlos veschwunden waren, nicht nur<br />

deren Angehörige, sondern auch zwei ganze Generationen<br />

von Italienern« 56 .<br />

Die vermißten italienischen Soldaten waren zwar nicht erschossen<br />

worden, bezahlten es aber dennoch mit ihrem Leben,<br />

daß sie im schlimmsten Augenblick, nämlich während<br />

der Gegenoffensive der Roten Armee im Zusammenhang mit<br />

der Schlacht von Stalingrad, in Gefangenschaft geraten waren.<br />

Die Rote Armee war - laut Aga-Rossi und Zaslavsky -<br />

mit den Gefangenen völlig überfordert 57 . »Für den sowjetischen<br />

Militärkommandanten bot sich nur eine realistische<br />

Lösung: Mit einem Minimum an Wachpersonal und Transportmitteln<br />

wurden Zehntausende von Gefangenen so schnell<br />

wie möglich in weit hinter der Front liegende Regionen verschickt.<br />

Damit war die Gefahr, daß der Feind sie wieder<br />

zurückholen würde, mehr oder weniger gebannt« 58 . Die überwiegende<br />

Mehrheit der in der UdSSR festgehaltenen italienischen<br />

Kriegsgefangenen starb höchstwahrscheinlich an<br />

einem Zusammentreffen verschiedener Ursachen: Endlose<br />

Fußmärsche, bittere Kälte, Unterernährung und Infektionskrankheiten.<br />

Laut Vlado Zilli, einem Spezialisten, der dieser<br />

Frage in allen Einzelheiten nachgegangen ist und auf <strong>des</strong>sen<br />

Forschungsergebnisse Aga-Rossi und Zaslavsky zurückgreifen,<br />

»hätte das im Winter 1943 durch gewaltige Kriegsanstrengungen<br />

belastete Sowjetregime - selbst wenn es gewollt<br />

hätte - die Sterblichkeitsrate unter den Gefangenen nicht wesentlich<br />

reduzieren können« 59 . Die Angelegenheit hat jedoch<br />

noch einen weiteren tragischen Aspekt, denn »man sollte<br />

nicht vergessen [...], daß die faschistischen Behörden, die<br />

scan & corr by rz 11/2008

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