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Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

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262 Mart Laar<br />

estnische Studenten interessierten sich für solche Aktivitäten.<br />

Für die neunziger Jahre <strong>des</strong> 19. Jahrhunderts läßt sich zum ersten<br />

Mal die Existenz einer kleinen sozialistischen Geheimgruppe<br />

estnischer Studenten belegen 3 .<br />

In der ersten Zeit wurden die marxistischen Ideen vor allem<br />

von Deutschland aus verbreitet. Dies änderte sich gegen<br />

Ende <strong>des</strong> 19. Jahrhunderts, als die russischen Vorkämpfer <strong>des</strong><br />

Marxismus die Oberhand gewannen und einen immer stärkeren<br />

Einfluß auf die frühe sozialdemokratische Bewegung<br />

nahmen. Mit der Zuwanderung russischer Studenten und<br />

Arbeiter setzte sich in Estland die russische Auslegung der<br />

Sozialdemokratie durch. In den ersten Jahren <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts<br />

entstanden auch in Estland Untergruppen der 1898 gegründeten<br />

Sozialdemokratischen Russischen Arbeiterpartei<br />

(SDRAP). Die einflußreichste entstand 1902 unter der Leitung<br />

von Michail Kalinin in Tallinn 4 . Die ab 1903 erscheinende<br />

Zeitung Uudised stand dieser Bewegung zwar nahe,<br />

galt in Kreisen der SDRAP allerdings als zu nationalistisch<br />

und zu zurückhaltend 5 .<br />

Während der Revolution von 1905 bekam die SDRAP starken<br />

Zulauf. Am Ende <strong>des</strong> Jahres zählte sie rund tausend Mitglieder.<br />

Wie allgemein bekannt, hatte sich die Parteileitung<br />

1903 in Menschewiken (dt: Vertreter der Minderheit) und<br />

Bolschewiken (dt: Vertreter der Mehrheit) gespalten. Die Partei<br />

trieb das Volk dazu an, sich an der Revolution zu beteiligen<br />

und die Schlösser niederzubrennen, und übernahm so<br />

eine führende Rolle innerhalb <strong>des</strong> Aufstands. Die Regierung<br />

reagierte mit der Aufstellung von Strafeinheiten, die die Revolution<br />

blutig niederwarfen.<br />

Estlands Bolschewiken betrachteten die Nationalbewegung<br />

als ihren schlimmsten Feind und bekämpften die nationalistischen<br />

Ideen von Anfang an mit aller Härte. Auch<br />

die von 1912 bis 1914 in Narva erscheinende Proletarier-<br />

Zeitung Kur folgte der bolschewistischen Prawda-Linie und<br />

scan & corr by rz 11/2008

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