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Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

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Macht reinen Tisch mit dem Bedränger! 165<br />

Für mich ist jedoch das Mahnmal im rumänischen Sighet das<br />

beste Beispiel für einen Neuanfang im Bereich der historischen<br />

Aufarbeitung 173 . Nach 1989 hat eine Gruppe von Demokraten<br />

der Bürgerlichen Allianz unter der Federführung<br />

der Schriftstellerin Ana Blandiana und deren Mann Romulus<br />

Rusan in der Kleinstadt Sighet an der ukrainischen Grenze,<br />

dem Heimatort <strong>des</strong> Friedensnobelpreisträgers Elie Wiesel,<br />

das ehemalige Gefängnis übernommen. In diesem Gebäude<br />

war zwischen 1948 und 1955 ein Teil der politischen, religiösen<br />

und intellektuellen Elite festgehalten und umgebracht<br />

worden. Auch Gheorghe Brätianu, einer der wichtigsten Historiker<br />

<strong>des</strong> modernen Rumäniens und Freund von Marc<br />

Bloch, ist im April 1953 in Sighet gestorben 174 . Mit wenigen<br />

Finanzmitteln, aber um so größerem Eifer haben diese Demokraten<br />

das Gebäude wiederhergestellt und daraus ein der<br />

kommunistischen Repression in Rumänien gewidmetes Museum<br />

mit professionellem museumspädagogischem Konzept<br />

gemacht. Das jeden Sommer von ihnen in Sighet organisierte<br />

internationale Kolloquium über die kommunistische Repression<br />

bezieht sich vor allem auf Rumänien. Trotzdem nehmen<br />

Historiker aus ganz Europa, aus Rußland, der Ukraine und<br />

den USA daran teil. Die Ergebnisse werden regelmäßig veröffentlicht.<br />

Vor drei Jahren wurde in Sighet auch eine Schule ins<br />

Leben gerufen, die jungen Rumänen und Moldawiern im Alter<br />

von 15 bis 18 Jahren politische Bildung vermitteln will.<br />

Die Arbeiten der über einen nationalen Wettbewerb ausgewählten<br />

Schüler werden ebenfalls regelmäßig veröffentlicht.<br />

Im Juli 2001 und 2002 hatte ich die Ehre, diese Schule leiten<br />

zu dürfen, und konnte mich so tagelang mit vielen dieser jungen<br />

Menschen unterhalten. Wir sprachen über ihre Hoffnungen<br />

und Ängste, vor allem aber über ihre Sorge, in Rumänien<br />

und Moldawien leben zu müssen, in Ländern, die vom <strong>Kommunismus</strong><br />

weitgehend zerstört sind und <strong>des</strong>halb wenig Zukunftsaussichten<br />

zu bieten scheinen. Viele von ihnen träumen<br />

scan & corr by rz 11/2008

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