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Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

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Der Bolschewismus 233<br />

wenn er die Wasserleitung repariert. Die Hausgehilfin betrachtet<br />

den seltsam wirkenden Mitbewohner eingehend.<br />

Schließlich hört die Tochter der Nachbarin, die Mitglied bei<br />

den Pionieren ist, ein zufälliges Gespräch auf dem Flur und<br />

kann nachts lange nicht schlafen, denn sie liegt im Bett und<br />

denkt aufgeregt nach. Und alle gehen zur GPU, um zu melden,<br />

was sie gesehen und gehört haben.«<br />

Als wolle Kolzow dem »verfluchten Westen« mitteilen,<br />

wie viele Personen heimlich für die GPU arbeiten, jauchzt er<br />

vor Entzücken:<br />

Nicht 40000, nicht 60000, nicht 100000 Menschen arbeiten<br />

für die GPU. Lächerlich! Eine Million 200000 Parteimitglieder,<br />

zwei Millionen Komsomolzen, 10 Millionen<br />

Gewerkschaftsmitglieder - keinesfalls weniger als 13 Millionen.<br />

Wenn man dieses Aktiv genauer untersuchte, würde<br />

sich die Zahl zweifellos verdoppeln.<br />

Wenn heutige Analytiker über die Perestroika schreiben,<br />

gleichgültig, ob positiv oder negativ, lassen sie den Kern <strong>des</strong><br />

Phänomens gewöhnlich außer acht, nämlich die Tatsache, daß<br />

der neue politische Kurs eine historische Wende von der Revolution<br />

zur Evolution, das heißt den Übergang zum Sozialreformismus,<br />

mit sich brachte. Das Land hat sich nun praktisch<br />

auf den Weg der sozialdemokratischen Entwicklung begeben.<br />

Von der Parteiführung, auch von mir selbst (anders kann es<br />

nicht sein), wurde dies zu Beginn der Perestroika energisch<br />

bestritten, doch im wirklichen Leben triumphierte das Reformkonzept.<br />

Wie auch immer, die Perestroika rettete das Land und das<br />

Volk vor einem neuen Bürgerkrieg, den Rußland nicht hätte<br />

überleben können. Aus vielen Gründen ist das Leben heute<br />

häßlich und abstoßend, aber es wäre noch weit häßlicher,<br />

hätte es keine Perestroika gegeben.<br />

scan & corr by rz 11/2008

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