05.06.2013 Aufrufe

Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das kommunistische System in Rumänien 439<br />

tung. Innerhalb kürzester Zeit war die Zivilgesellschaft vernichtet.<br />

Die Ideologie bemächtigte sich wieder der Kultur und<br />

ein neuer Personenkult kam auf. Unter diesen Umständen<br />

konnte der Widerstand nur bei Einzelpersonen oder kleinen<br />

Gruppen zum Ausdruck kommen. Die Securitate griff auf ihre<br />

altbewährten Handlungsmuster zurück: Verhaftung, Verurteilung,<br />

Ausweisung, Zuweisung <strong>des</strong> Aufenthaltsortes und die<br />

Entfernung aus dem gewohnten Umfeld. Dies war der Anfang<br />

der dunklen Ceau^escu-Periode, die der Diktator selbst als<br />

»Goldenes Zeitalter« bezeichnete. Ein Ausdruck, den seine<br />

zahlreichen Helfershelfer in ihrer Unterwürfigkeit sofort geflissentlich<br />

übernahmen.<br />

Zu den ersten Reaktionen auf Ceau§escus neue politische<br />

Linie gehörte die offene Kritik an seiner Kulturrevolution. Sie<br />

wurde 1972 von Künstlern wie dem Schriftsteller Anatol<br />

Baconsky und dem Bildhauer George Apostu während einer<br />

offiziellen Begegnung mit dem Diktator vorgetragen. Von<br />

linker Seite kam es 1975 zu einer ersten Protestbewegung:<br />

Junge deutschstämmige Intellektuelle aus Temeswar<br />

(Timisoara) gründeten die Aktionsgruppe-Banat. Sie wurden<br />

unverzüglich verfolgt, festgenommen und eingeschüchtert.<br />

Schließlich trieb das Regime sie in die Emigration. Die meisten<br />

von ihnen wanderten nach Deutschland aus und veröffentlichten<br />

Bücher, in denen sie die Untaten <strong>des</strong> rumänischen<br />

Regimes bloßstellten (Herta Müller, Richard Wagner, William<br />

Totok u.a.). Andere Schriftsteller und Künstler wanderten<br />

nach Frankreich aus - Dumitru Tepeneag, Bujov Nedelcovici,<br />

Jana Orleag - und unterstützten von dort aus ihre in<br />

Rumänien verbliebenen Kollegen. Zwischen 1974 und 1978<br />

verfaßte Victor Frunza seine erste Geschichte <strong>des</strong> Stalinismus<br />

in Rumänien, die er zu einem späteren Zeitpunkt im Ausland<br />

veröffentlichte. Am 8. September 1978 publizierte er mit<br />

Hilfe der Agentur Reuters einen »Offenen Brief an den Generalsekretär<br />

der Partei«, in dem er kritisch auf die Verletzungen<br />

scan & corr by rz 11/2008

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!