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Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

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412 Romulus Rusan<br />

delte es sich sicherlich um eine politische Bestrafung. Trotzdem<br />

ist auffällig, daß ein Großteil dieser Zwangsumsiedler zu<br />

den wohlhabenderen Bauern gehörte, auf deren Besitz die<br />

Machthaber ja ein Auge geworfen hatten. Wie die Akten der<br />

Securitate beweisen, haben viele der von den Maßnahmen bedrohten<br />

Menschen bereits nach dem Aufkommen der ersten<br />

Gerüchte über die bevorstehenden Deportationen versucht,<br />

die Grenze nach Jugoslawien heimlich zu überqueren, und<br />

wurden dabei von den Grenzsoldaten aufgegriffen. Andere<br />

brachten ihre Kinder bei Freunden und Verwandten außerhalb<br />

der betroffenen Zone unter.<br />

Am 16. Juni 1951 begann man mit den ersten Deportationen.<br />

Unter der strengen Aufsicht von Generalmajor Mihail<br />

Burca, dem stellvertretenden Innenminister, und Generalmajor<br />

Eremia Popescu, dem Oberbefehlshaber der dem Innenministerium<br />

unterstehenden Truppen, waren über 10000 Armeeangehörige<br />

an der Durchführung beteiligt. Für den<br />

Transport der Deportierten brauchte man 2656 Eisenbahnwaggons<br />

und 6211 Lastwagen. Die ersten Züge wurden am<br />

18. Juni 1951 in Bewegung gesetzt. Von seiner persönlichen<br />

Habe durfte jeder nur das mitnehmen, was in einer kleinen<br />

Tasche Platz hatte. Der restliche Besitz war von eigens dafür<br />

eingerichteten Kommissionen zu Preisen, die weit unter dem<br />

reellen Wert lagen, aufgekauft worden. Da nicht genügend<br />

Züge zur Verfügung standen, kam es zu Verzögerungen. Die<br />

Deportierten mußten zwei bis drei Tage bei glühender Sommerhitze<br />

auf freiem Feld warten. Die Sonderzüge wurden<br />

vom Militär überwacht. Um jede Kommunikationsmöglichkeit<br />

mit anderen Bürgern zu vermeiden, hielten die Züge auf<br />

den größeren Bahnhöfen nicht an. Wer Glück hatte, kam nach<br />

der Ankunft in der Baragan-Steppe in einer mit Stroh überdachten<br />

Lehmhütte unter. Mit solchen Lehmhütten hatte man<br />

mehrere abgelegene kleine Dörfer errichtet, die zum Teil sowjetische<br />

Namen trugen. Wer weniger Glück hatte, wurde -<br />

scan & corr by rz 11/2008

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