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Schwarzbuch des Kommunismus BD II - new Sturmer

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172 Stephane Courtois<br />

sit von 13000 polnischen, ungarischen, slowakischen und<br />

rumänischen Juden nach Palästina. Am Ende <strong>des</strong> Krieges war<br />

Rumänien neben Frankreich das europäische Land mit den<br />

meisten überlebenden Juden (355 972) 177 .<br />

Ganz gleich, ob es nun um die Innen-, Außen- oder Judenpolitik<br />

ging, die drei Länder lebten unter der ständigen - auch<br />

militärischen - Bedrohung der Sowjetunion oder Deutschlands,<br />

vom politischen Druck der faschistischen oder kommunistischen<br />

Anhängerschaft im eigenen Land ganz zu<br />

schweigen. Meistens hatten sie keine andere Wahl: Sie mußten<br />

Hitlerdeutschland gehorchen oder - vor allem nach dem<br />

22. Juni 1941 - völlige Handlungsfreiheit lassen. Trotzdem<br />

bemühten sich Horthy, Antonescu und Boris <strong>II</strong>I. permanent,<br />

aber mit mehr oder weniger großem Erfolg um einen eigenen<br />

Entscheidungsspielraum. Doch unabhängig davon, ob diese<br />

zentral- und osteuropäischen Länder sich eindeutig am Krieg<br />

gegen die UdSSR beteiligt oder ob sie sich - wie im Falle Polens,<br />

der baltischen Staaten, Bessarabiens, der nördlichen Bukowina<br />

oder Bulgariens - außerhalb eines offenen Konfliktes<br />

bewegt hatten, wurden sie von der sowjetischen und kommunistischen<br />

Propaganda als schändliche Hochburgen <strong>des</strong> Faschismus<br />

hingestellt, die das Los, das ihnen später beschieden<br />

war, durchaus verdient hatten. Während der »Befreiung« erlebte<br />

der Osten eine gegen die Gesellschaft und deren Eliten<br />

gerichtete kommunistische Gewaltwelle sondergleichen. In<br />

den Monaten nach dem Einmarsch der Roten Armee und dem<br />

kommunistischen Machtantritt wurden Hunderttausende von<br />

Menschen ermordet, verhaftet, in die UdSSR deportiert oder<br />

von den sowjetischen Soldaten vergewaltigt. Diese erste Gewaltphase<br />

entspricht dem russischen »Bürgerkrieg«. Sie wird<br />

noch weitgehend tabuisiert, denn ihre historische Aufarbeitung<br />

würde der kommunistischen Bewegung die wenige Legitimität,<br />

die sie durch ihren Kampf gegen Hitlerdeutschland<br />

in Osteuropa noch hat, vollends nehmen.<br />

scan & corr by rz 11/2008

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