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Spurwechsel auf britischen Befehl. - Volkswagen Konzern

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weichenstellungen der briten<br />

102<br />

Limousinen vor zerbombter Halle<br />

Um den „Ruf des <strong>Volkswagen</strong>s nicht fahrlässig zu gefährden“,<br />

forderte die Inspektion dazu <strong>auf</strong>, die Qualität der verwendeten<br />

Materialien dringend zu verbessern. Das Labor müsse durch entsprechende<br />

Einrichtungen in den Stand versetzt werden, die angelieferten<br />

Farben, Spachtel und Verdünner zu prüfen. Außerdem<br />

bedürfe es eines Experten, der mit den neuesten Lackherstellungsverfahren<br />

vertraut sei und die Lackiererei von dem „primitiven<br />

handwerklichen Niveau“ <strong>auf</strong> einen „modernen Betrieb“ umstelle.<br />

313 Durch Maßnahmen zum Schutz gegen Korrosion ließ sich das<br />

Problem zwar lindern, aber nicht beseitigen. Eine Lösung bahnte<br />

sich erst im Januar 1948 durch die Einstellung eines Fachmannes<br />

an, der die <strong>Volkswagen</strong> Lackierung verbessern sollte. 314<br />

Andere Mängel im Erscheinungsbild des <strong>Volkswagen</strong> entsprangen<br />

einem Fertigungsprozess, der durch mindere Materialqualität,<br />

Werkzeugmangel, Maschinenverschleiß und Arbeitskräfteengpässe<br />

empfindlich gestört wurde und das Improvisieren quasi zur Re-<br />

gel machte. Darüber hinaus leistete die infolge der Mangelernährung<br />

stark geminderte Leistungsfähigkeit und Motivation der<br />

Belegschaft einer ungenauen Teilefertigung und Montage Vorschub:<br />

Die Türen und Hauben schlossen nicht richtig, die Handschuhkastenverkleidung<br />

rollte sich <strong>auf</strong>, und wegen zu großer<br />

Spannung sprangen die Gläser der Scheinwerfer und Innenleuchten<br />

selbst dann, wenn die Fahrzeuge gar nicht bewegt wurden.<br />

Über die Optik des <strong>Volkswagen</strong>s machte sich die Werkleitung keinerlei<br />

Illusionen. Bei der Produktionsbesprechung im Juni 1946<br />

stimmten alle Beteiligten überein, dass Aussehen und Montage<br />

wesentlich verbessert werden müssten. 315<br />

Auch Josef Kales, der Leiter des Konstruktionsbüros, legte seinen<br />

Finger in diese Wunde, als er Generaldirektor Münch im Dezember<br />

1946 <strong>auf</strong> die in manchen Punkten zu beanstandende Ausführung<br />

der <strong>Volkswagen</strong> Limousine hinwies. Für ihn waren es Kleinigkeiten<br />

in der Teilefertigung und -montage, die den Ruf des

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