Spurwechsel auf britischen Befehl. - Volkswagen Konzern
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der wandel zum marktunternehmen<br />
folgte, leistete <strong>auf</strong> diesem Gebiet wertvolle und unentbehrliche Arbeit.<br />
Während das <strong>Volkswagen</strong>werk als Marktunternehmen Gestalt<br />
annahm, unterlief 1946/47 der Material- und Arbeitskräftemangel<br />
alle Anstrengungen zur Steigerung der Stückzahlen. Die geringe<br />
Kapazitätsauslastung bestimmte maßgeblich die Rentabilität des<br />
Unternehmens, das trotz aller Schwierigkeiten <strong>auf</strong> Marktverhältnisse<br />
eingestellt werden konnte.<br />
3.1 Betrieblicher Wieder<strong>auf</strong>bau und Reorganisation<br />
Der Serienanl<strong>auf</strong> der Limousine bildete den Auftakt zu einem bis<br />
1949 andauernden Entwicklungsprozess, in dem sich der britische<br />
Regiebetrieb zu einem wettbewerbsfähigen Automobilunternehmen<br />
mit kostenorientierter Produktion und funktionaler Organisationsstruktur<br />
wandelte. Davon war das <strong>Volkswagen</strong>werk Anfang<br />
1946 weit entfernt. Die teilweise im Sockelgeschoss der Werkshallen<br />
untergebrachten Betriebsabteilungen waren in vieler Hinsicht<br />
Provisorien, und die Produktion weder räumlich noch organisatorisch<br />
<strong>auf</strong> eine wirtschaftliche Fertigung ausgerichtet. Erst die<br />
teilweise Instandsetzung der Werkshallen und die Rückführung<br />
der Maschinen schufen die Voraussetzungen, um in den Jahren<br />
1946/47 den Produktionsapparat zusammenzusetzen und die<br />
betrieblichen Abläufe nach Effizienzkriterien neu zu ordnen.<br />
36<br />
Rekonstruktion der Mechanischen Abteilung<br />
Durch die Beseitigung von Schutt und Schrott aus den Fabrikhallen<br />
sowie durch umfangreiche Sicherungsmaßnahmen gegen Einsturzgefahr<br />
entstanden 1946 rund 34.000 Quadratmeter zusätzliche<br />
Produktionsfläche, die Platz für eine Reorganisation der<br />
Fertigung schufen. 417 Werkzeugmaschinen aus den Verlagerungsbetrieben<br />
in Soltau, Gifhorn und Fallersleben wurden in das<br />
<strong>Volkswagen</strong>werk zurückgeführt und ein Großteil der während des<br />
Krieges in das Sockelgeschoss geschafften Maschinen in die Hallen<br />
zurückverlegt. 106 Diese Maßnahmen betrafen vor allem die in<br />
Halle 4 untergebrachte Mechanische Werkstatt, die 1946 einen<br />
großen Schritt vorankam: zum einen durch die Rückführung der<br />
Fertigung von Vorderachsteilen aus Gifhorn und von Kurbelgehäusen<br />
und Automaten aus Soltau, zum anderen durch die Verlegung<br />
der im Sockelgeschoss untergebrachten Abteilungen und Fertigungsstraßen<br />
in die Halle, darunter die Innen- und Außenschleiferei,<br />
die Rohrbiegerei und Lagerschalenbearbeitung sowie die<br />
Produktionsanlagen für Ventile, Pleuel und Ölkühler. Mit diesen<br />
Maßnahmen wurde die Mechanische Abteilung insoweit rekonstruiert,<br />
dass sie den größten Teil ihrer Fertigungsstraßen wieder<br />
in Betrieb nehmen konnte, als die Vorratslager Mitte 1946 zur Neige<br />
gingen. Neu angel<strong>auf</strong>en war 1946 u.a. die Produktion folgender<br />
Teile: Getriebegehäuse, Kurbelwelle, Nockenwelle, Zylinder,<br />
Zylinderkopf, Getrieberäder, Kupplungsschubwelle, Gelenkwelle,<br />
Schaltstange, Schalthebel, Bremstrommel, Lenkhebelwelle, Lenkgehäuse,<br />
Lenkhebel, hintere Strebennabe sowie Hand- und Fußhebelwerk.<br />
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