Spurwechsel auf britischen Befehl. - Volkswagen Konzern

Noch keinen Niederschlag in den Absatzzahlen fand das neue
Volkswagen Modell, das eine wichtige Bereicherung der Produktpalette
darstellte und ein neues Marktsegment erschloss. Doch der
Transporter stand bereit und wurde im November 1949 der Öffentlichkeit
präsentiert. Zuvor hatte Haesner der Verkaufs- und Kundendienstabteilung
in einer ausführlichen Produktbeschreibung
die hervorstechenden Merkmale des Typ 29 aufgelistet, darunter
die folgenden: moderne Bauweise, vielseitige Verwendungsmöglichkeiten,
hohe Transportleistung, flink und wendig im Stadtverkehr,
ausdauernd und sparsam auf Fernstrecken, wirtschaftlich in
der Unterhaltung und Pflege und zuverlässig auch auf schlechter
Fahrbahn sowie im Gebirge: „Alles in Allem: Ein Nutzfahrzeug von
universellem Gebrauchswert für den Transport aller Waren an jeden
Ort“. 455 Wenn auch die zusammenfassende Beurteilung in
Werbesprache daherkam, so waren doch die von Haesner hervorgehobenen
Produkteigenschaften stimmig. Konzeptionell war der
ab März 1950 gefertigte Transporter in vieler Hinsicht ein innovatives
und wegweisendes Fahrzeug, mit dem Volkswagen das rasch
expandierende Marktsegment der Kleintransporter sowohl im
Inland als auch auf den Auslandmärkten gut besetzen konnte.
der letzte schritt zur pole-position
Nordhoff hatte allen Grund zur Zuversicht, denn „wenn heute in
Deutschland von Automobilen gesprochen wird, meint man den
Volkswagen“. 456 Als britischer Regiebetrieb war das Volkswagenwerk
in eine Pole-Position vorgeprescht, von der es in die erwachende
deutsche Automobilgesellschaft durchstartete und nationale
wie internationale Erfolge feierte. Vielleicht ist Volkswagen ja
wirklich, wie der spätere Vorstandsvorsitzende Carl H. Hahn mit
ironischem Augenzwinkern formulierte, „die erfolgreichste Autofirma,
die jemals von den Briten gegründet wurde“. 457
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