Spurwechsel auf britischen Befehl. - Volkswagen Konzern
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Montage der Limousine, 1950<br />
Neben der Modellpolitik legte die Unternehmensleitung 1949 den<br />
Schwerpunkt <strong>auf</strong> die Reduzierung der Fertigungskosten. Auf der<br />
Basis eines geplanten Absatzes von 40.000 Fahrzeugen wurde erstmals<br />
ein umfassender Kostenplan erstellt, der den einzelnen Abteilungen<br />
feste Budgets zuwies. Damit erlangte das Unternehmen<br />
eine bessere Kontrolle und Übersicht über die internen Ausgaben<br />
– eine unabdingbare Voraussetzung, um im Hinblick <strong>auf</strong> den einsetzenden<br />
Konkurrenzkampf im In- und Ausland die Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu steigern. Das neue System der Kostensteuerung schlug<br />
bereits Ende des Jahres positiv zu Buche: Die Herstellkosten für<br />
die Standardlimousine sanken von Januar bis Dezember 1949 von<br />
3.312 <strong>auf</strong> 3.072 DM pro Fahrzeug und lagen um knapp 200 DM<br />
unter dem vorgegebenen Budget. Auch die im Juli eingeführte Exportausführung<br />
blieb mit einer Verringerung der Fertigungskosten<br />
um 138 DM bis Jahresende unterhalb der budgetierten Kosten.<br />
Unter der Leitung Nordhoffs war dem <strong>Volkswagen</strong>werk 1948/49 sowohl<br />
im Inland als auch in Europa der Markteintritt und die Etablierung<br />
seines Produkts gelungen. Für die Briten machte sich seine<br />
der letzte schritt zur pole-position<br />
Ernennung bezahlt. Ihre Exportinteressen wurden in eine volumenorientierte<br />
Unternehmensstrategie integriert, die dem Auslandsgeschäft<br />
angesichts der Schwäche des Binnenmarkts und der<br />
verfügbaren Kapazitäten einen hohen Stellenwert beimaß. 433 In<br />
dieser Hinsicht zogen beide Akteure, wenn auch aus unterschiedlichen<br />
Motiven, an einem Strang. 1948/49 war das <strong>Volkswagen</strong>werk<br />
der führende Exporteur unter den deutschen Automobilherstellern,<br />
was dem Unternehmen und den Treuhändern zugute kam.<br />
Darüber hinaus stärkte Nordhoff die Effizienz und Wettbewerbsorientierung<br />
des <strong>Volkswagen</strong>werks, insbesondere durch die funktionale<br />
Organisationsstruktur, die Maßnahmen zur Kostensenkung,<br />
die <strong>auf</strong> Qualitätsverbesserung abzielende Produktpolitik und die<br />
Verstärkung der Verk<strong>auf</strong>s- und Kundendienstorganisation, wobei<br />
er <strong>auf</strong> allen Feldern an die geleisteten Vorarbeiten anknüpfen<br />
konnte. Die Erweiterung des Modellsortiments hingegen war<br />
Nordhoffs originärer Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens,<br />
das 1949 mit steigender Kapazitätsauslastung und Rentabilität<br />
die Stellung <strong>auf</strong> den Auslandsmärkten ausbauen und seine<br />
Führungsposition <strong>auf</strong> dem Binnenmarkt untermauern konnte.<br />
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