Spurwechsel auf britischen Befehl. - Volkswagen Konzern
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Prüfstand im Labor, 1954<br />
unübertroffen“ hielt, forderte er größere Sorgfalt bei der Ausführung<br />
ein, um die Produktqualität zu heben. Mit Blick <strong>auf</strong> den Preis<br />
des Wagens aber war sein Urteil hart und eindeutig: nicht konkurrenzfähig.<br />
Als eine Hauptursache für die zu hohen Kosten machte<br />
er die mangelnde Auslastung der enormen Kapazitäten aus. Hier<br />
wirkte die Währungsreform Kosten reduzierend, weil sie das Produktionsvolumen<br />
innerhalb kürzester Zeit über die von Nordhoff<br />
angepeilte Marke von 1.500 Wagen pro Monat hob. Der zweite<br />
den zu hohen Wagenpreis bestimmende Faktor war die niedrige<br />
Arbeitsproduktivität: Mit 200 Stunden pro Wagen lagen die Fertigungszeiten<br />
für die <strong>Volkswagen</strong> Limousine doppelt so hoch wie die<br />
vergleichbarer Konkurrenzfahrzeuge. Von der Belegschaft forderte<br />
der Generaldirektor deshalb ein, den Produktions<strong>auf</strong>wand <strong>auf</strong><br />
mindestens 140 Stunden zu reduzieren und dafür alle Leistungsreserven<br />
zu mobilisieren. 410<br />
der letzte schritt zur pole-position<br />
Drastische Kostensenkungen waren erforderlich, die durch Produktivitätssteigerungen<br />
sowie durch einen Verwaltungsabbau und<br />
die Vereinfachung von organisatorischen Abläufen erzielt werden<br />
sollten. Für diese Aufgaben war Nordhoff eine gute Wahl, hatte er<br />
doch „jahrelang die unbestritten leistungsfähigste europäische<br />
Automobilfabrik“ geleitet, wie er der Belegschaft mit der für ihn typischen<br />
Selbstinszenierung in einer Ansprache am 25. Mai 1948<br />
mitteilte. 411 Der Generaldirektor beendete im <strong>Volkswagen</strong>werk die<br />
in der Mangelwirtschaft notwendige Phase der Improvisation. Darüber<br />
hinaus galt es, die Produktpolitik <strong>auf</strong> den kommenden Wettbewerb<br />
auszurichten: zum einen durch l<strong>auf</strong>ende Qualitätsverbesserungen<br />
der Limousine, zum anderen durch die Erweiterung der<br />
aus lediglich einem Fahrzeugtyp bestehenden Modellpalette. Die<br />
wohl entscheidende Voraussetzung dafür hatte Nordhoff durch die<br />
im April 1948 beginnende Reorganisation der Technischen Entwicklung<br />
gelegt. Dem Ausbau der Abteilung im Jahresverl<strong>auf</strong> folgte<br />
1949 ein weiterer wichtiger Schritt. Durch eine neue maschinelle<br />
Ausstattung wurde der Versuchsbau in die Lage versetzt, Neuentwicklungen<br />
ohne fremde Hilfe durchzuführen. 412 CH3142_28<br />
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