Spurwechsel auf britischen Befehl. - Volkswagen Konzern
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Schleifen von Karosserien im Rohbau<br />
berkeit bestand für Nordhoff die grundlegende Schwäche des<br />
Presswerks darin, „dass für den Werkzeugbau zu wenig und für die<br />
Handarbeit zu viel <strong>auf</strong>gewendet wird“. Bei den im <strong>Volkswagen</strong>werk<br />
hergestellten Stückzahlen sei eine hochwertige technische Ausstattung<br />
billiger, „als immer neue Klempner einzustellen, die mit<br />
mühseligen Hammerschlägen und Schleifarbeiten das zu korrigieren<br />
versuchen, was eine richtige Einrichtung fertig aus den Pressen<br />
fallen lassen könnte“. 416 Nordhoff erwartete Einsparungen in Millionenhöhe,<br />
wenn es gelänge, die durch einen schwerfälligen Fertigungsprozess<br />
gekennzeichnete Blechklempnerei zu einem effizienten<br />
Karosseriepresswerk zu entwickeln. Dafür war aus seiner<br />
Sicht zweierlei erforderlich: ein leistungsfähiger Werkzeugbau mit<br />
guten Konstrukteuren, modernen Fertigungsmethoden und hohen<br />
Qualitätsansprüchen sowie eine wirkliche Zusammenarbeit zwischen<br />
den genannten Abteilungen. CH3147_5<br />
Für das kommende Jahr ordnete er an, die logistische Anbindung<br />
des Presswerks so zu verändern, dass es von der Nordseite mit Ei-<br />
der letzte schritt zur pole-position<br />
senbahn und Lkw gleichzeitig befahren werden konnte. Dies war<br />
eine von mehreren Anweisungen zur Verbesserung des Fertigungsprozesses,<br />
die Nordhoff bei der Produktionsplanung für 1949 berücksichtigt<br />
wissen wollte. Zudem gab er der Technischen Leitung<br />
<strong>auf</strong>, den Chassisbau in Aggregate-Gruppen zu gliedern, die Karosserie-Fertigmontage<br />
und die Lackiererei in Halle 3 zusammenzufassen,<br />
die Karosserie-Rohmontage in Halle 2 zu verlegen und eine<br />
Trennung der Lackiererei von der Verchromerei vorzunehmen, da<br />
sonst keine einwandfreie Lackierung zu erzielen sei. 417<br />
Auch wenn die Weiterentwicklung der Limousine unter Nordhoff<br />
wesentlich systematischer betrieben und beschleunigt wurde, so<br />
zog sich doch die Lösung einiger Qualitätsprobleme zu lange hin.<br />
Die Verzögerungen waren vor allem dar<strong>auf</strong> zurückzuführen, dass<br />
die Technische Entwicklung mit Änderungsvorschlägen aus verschiedenen<br />
Abteilungen förmlich überschwemmt wurde und das<br />
zu breite Versuchsprogramm eine schnelle Lösung der vordringlichen<br />
Probleme verhinderte. Im April 1949 intervenierte Nordhoff,<br />
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