Spurwechsel auf britischen Befehl. - Volkswagen Konzern
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der wandel zum marktunternehmen<br />
Werksangehöriger am Tor<br />
Trotz des Zulagensystems blieben Unterernährung und Mangelerscheinungen<br />
in der Belegschaft ein virulentes Problem. Im Herbst<br />
1947 betrugen die in Niedersachsen ausgegebenen täglichen Rationen<br />
für Normalverbraucher 1.653, für Teilschwerarbeiter 1.790,<br />
für Schwerarbeiter 2.443 und für Schwerstarbeiter 3.041 Kalorien.<br />
Bei einer von der Public Health Branch im November des Jahres<br />
durchgeführten Reihenuntersuchung von 773 Arbeitern und<br />
Arbeiterinnen des <strong>Volkswagen</strong>werks, von denen weit mehr als die<br />
Hälfte zusätzliche Nahrungsmittel aus Schwarzmarkt- und Tauschgeschäften<br />
oder aus dem eigenen Garten bezogen, stellten die<br />
Ärzte eine unzureichende Kalorienversorgung der untersuchten<br />
Personen fest. Das Durchschnittsgewicht der Männer lag bei 58,4<br />
Kilogramm, das der Frauen bei 49,1 Kilogramm. Die 221 unter-<br />
68<br />
suchten Schwerarbeiter waren im Vergleich zu früheren Erhebungen<br />
nicht einmal in der schlechtesten Verfassung. Extrem unterernährt<br />
waren vor allem die Normalverbraucher. 206 Eine spürbare<br />
Verbesserung für die Beschäftigten brachte erst der aus dem Exportgeschäft<br />
anfallende Devisenbonus, der Ende November 1947<br />
44.000 Reichsmark betrug. Die Hälfte davon wurde im Einvernehmen<br />
zwischen der Werkleitung und dem Betriebsrat für die Versorgung<br />
der Belegschaft mit Lebensmitteln und Kleidung, die andere<br />
Hälfte für den Wieder<strong>auf</strong>bau des Werks genutzt. 207