Spurwechsel auf britischen Befehl. - Volkswagen Konzern
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Letzte Handgriffe am Endmontageband<br />
Die niedrige Arbeitsproduktivität wirkte sich <strong>auf</strong> den Preis der Limousine<br />
aus, der im April 1946 mit einer Anhebung von 4.150 <strong>auf</strong><br />
5.000 Reichsmark an die Produktionskosten angepasst wurde. Das<br />
Board of Control forderte dar<strong>auf</strong>hin wiederholt eine Kostensenkung<br />
ein. Doch brachten die seitens der Werkleitung angestellten<br />
Untersuchungen keinen Fortschritt in dieser Frage. Stattdessen<br />
stiegen die Gemeinkosten im April, Mai und Juni 1946 stetig an.<br />
Im Auftrag des Property-Control-Offiziers McInnes wurde deshalb<br />
ein externer Organisationsberater in dieser Sache tätig, was das<br />
Management brüskierte und wohl zu Recht als Kritik an seiner Arbeit<br />
wertete. Hirst kommentierte die Preisanhebung kritisch mit<br />
der Bemerkung, der Preis des Wagens könne „nicht anfangen und<br />
enden bei dem Nachkalkulator“. 115 Die Tage seien vorbei, in denen<br />
ein <strong>Volkswagen</strong> für 5.000 Reichsmark verk<strong>auf</strong>t werden könne. Wie<br />
von McInnes angekündigt, wurde der Preis für die Limousine ab<br />
Juli 1946 <strong>auf</strong> 4.000 Reichsmark herabgesetzt. Da weitere <strong>Befehl</strong>e<br />
zur Preissenkung zu erwarten seien, gab er der Werkleitung <strong>auf</strong>,<br />
unnötige Kosten zu eliminieren und die notwendigen „<strong>auf</strong> das<br />
der wandel zum marktunternehmen<br />
nackte Minimum“ zu reduzieren. 116 Es liege im Interesse des Unternehmens,<br />
wenn es <strong>auf</strong> finanziell gesunder und wirtschaftlicher<br />
Basis geführt werde. Trotz aller Anstrengungen des Managements<br />
gelang es nicht, den Preis der Limousine weiter zu senken. Stattdessen<br />
stimmte das Board of Control am 6. Dezember 1946 einer<br />
Preiserhöhung <strong>auf</strong> 4.250 RM zu und trug damit der Materialverteuerung<br />
im Krisenwinter 1946/47 Rechnung. 117<br />
Reorganisation des Fertigungsprozesses<br />
Die hohen Produktionskosten resultierten einerseits aus der<br />
schlechten Kapazitätsauslastung des Werks sowie aus einem ausgeprägten<br />
Missverhältnis zwischen produktiver und unproduktiver<br />
Beschäftigung, andererseits aus einem noch schlecht organisierten<br />
Fertigungsprozess, der erst im L<strong>auf</strong>e des Jahres 1947 effizientere<br />
Formen annahm. Die Aufräumarbeiten in der Halle 1 ermöglichten<br />
den räumlichen Ausbau der REME-Werkstätten, der mit<br />
einer Erweiterung der technischen Ausstattung um ein Motoren-<br />
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