Spurwechsel auf britischen Befehl. - Volkswagen Konzern
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eine Austauschaktion beschlossen hatte. Weil sich der Fehler nicht<br />
ohne weiteres beheben ließ, hatte Hirst von der <strong>britischen</strong> Armee<br />
einen Detektor besorgt, mit dem künftig alle wichtigen Lenkungsteile<br />
einer magnetischen Rissprüfung unterzogen wurden. 330<br />
Dass der Weg zur Fertigung technisch und qualitativ einwandfreier<br />
Fahrzeuge noch weit war, demonstrierten ausgerechnet die ersten<br />
für den Export bereitgestellten <strong>Volkswagen</strong>. Obwohl diese Wagen<br />
bereits mit „ausgesuchten Aggregaten“ gefertigt worden waren,<br />
wiesen alle schwer wiegende Fehler <strong>auf</strong>. Dies war umso peinlicher<br />
für das <strong>Volkswagen</strong>werk, als die Mängel nicht durch die Werksinspektion,<br />
sondern durch Vertreter der Firma Pon’s Automobielhandel<br />
festgestellt wurden. Die Holländer mahnten u.a. nicht<br />
funktionierende Winker, ein defektes Haubenschloss, einen nicht<br />
angeschlossenen Heizungsgriff, eine schwerfällige Gangschaltung,<br />
verbeulte Radkappen, eine schlecht verchromte Stoßstange, einen<br />
Schmutzfleck <strong>auf</strong> der Rückenlehne und unpräzise eingebaute<br />
Lenkrohre an. Dass sich solche Beanstandungen im Interesse<br />
eines erfolgreichen Exportgeschäfts nicht wiederholen durften,<br />
stand für die deutsche Werkleitung außer Frage. 331<br />
weichenstellungen der briten<br />
Fortschritte in der Produktqualität<br />
Trotz der leicht verunglückten Export-Premiere konnte Münch<br />
am Ende des Jahres 1947 eine positive Bilanz ziehen. Die Entwicklung<br />
eines neuen Filz-Luftfilters und eine in der Kühlluftansaugung<br />
eingeführte Blende unterbanden die starke Verschmutzung<br />
und die Unterkühlung des Motors. Dies wirkte sich positiv <strong>auf</strong> die<br />
Lebensdauer der Zylinder aus, deren Qualität durch eine Umstellung<br />
der Legierungsbestandteile und eine veränderte Bearbeitung<br />
verbessert worden war. Nach Verlängerung der Zylinder und Kolben<br />
lief der <strong>Volkswagen</strong> ruhiger. Durch Umstellung der Fertigungsstraße<br />
wurden höhere Genauigkeiten bei der Herstellung von<br />
Kurbelwellen erzielt. Die Lockerung des Nockenwellenrades ließ<br />
sich durch eine verbesserte Nietung beseitigen. Häufig <strong>auf</strong>tretende<br />
L<strong>auf</strong>geräusche beim Teller- und Kegelrad verschwanden dank<br />
einer neuen Vorrichtung, die eine genaue Einstellung ermöglichte.<br />
Im Getriebe war die Maßgenauigkeit und Oberflächengüte bei<br />
Zahnrädern, L<strong>auf</strong>teilen und Lagersitzen erhöht worden. Um die<br />
L<strong>auf</strong>geräusche von Differential und Getriebe zu überprüfen, wurde<br />
ein neuer Getriebeabhörprüfstand gebaut. Das Klappern in der<br />
Vorderachse war verschwunden, die Lenkung funktionierte gut.<br />
Bei der Montage der Blechteile hatten entsprechende Korrekturen<br />
dazu geführt, dass die Türen und Hauben jetzt einwandfrei schlossen.<br />
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