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Spurwechsel auf britischen Befehl. - Volkswagen Konzern

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der letzte schritt zur pole-position<br />

Bei der Konstruktion des Typ 29 die technische Basis der Limousine<br />

zu nutzen, war unter Kostengesichtspunkten nahe liegend und<br />

verkürzte außerdem die Entwicklungszeit. Daher kamen Haesner,<br />

Kales und Ringel überein, eine möglichst einfache und kostengünstig<br />

herzustellende Karosserieform zu entwickeln und diese<br />

<strong>auf</strong> ein nur leicht modifiziertes Limousinen-Fahrgestell zu setzen.<br />

Die mit dem ersten Prototypen an der TH Braunschweig durchgeführten<br />

Windkanalversuche waren ernüchternd und gaben den<br />

Konstrukteuren <strong>auf</strong>, die Aerodynamik mit einem C w -Wert von 0,75<br />

wesentlich zu verbessern. Doch dies war das kleinere Problem. So<br />

zeigte sich nach 10.000 Kilometern Versuchsfahrt mit dem ersten<br />

Prototypen, dass der vom Käfer übernommene Unterbau die höheren<br />

Belastungen nicht verkraftete. Damit stand die Technische<br />

Entwicklung wieder am Anfang. 424<br />

Im März 1949 begann die Neukonstruktion sowohl des Aufbaus als<br />

auch des Fahrgestells, wobei sich die Konstrukteure zwischen zwei<br />

technischen Konzepten entscheiden mussten: selbsttragende Karosserie<br />

oder Rahmenbauweise. Der Blick in die USA half nur bedingt<br />

weiter. Hier war bei den jüngsten Modellen beides zu finden,<br />

und unter den Experten herrschte ein Meinungsstreit über das<br />

bessere Konzept. 425 Die Technische Entwicklung entschied, die<br />

Entwicklungsarbeiten mit einer selbsttragenden Karosserie fortzusetzen,<br />

obwohl die deutsche Automobilindustrie damit nur wenig<br />

Erfahrungen hatte. Dabei wurde der Zentralrohr-Plattformrahmen<br />

des Typ 11 durch eine Bodengruppe aus kräftigen Rahmenprofilen<br />

ersetzt. Diese Konstruktion mit vergrößerten Bremsen, einer ver-<br />

136<br />

stärkten Vorderachsfederung und größeren Stoßdämpfern sowie<br />

dem im Kübelwagen verwendeten Vorgelegegetriebe der Hinterräder<br />

bildete den neuen Unterbau des Typ 29. Hauptmerkmal der<br />

neuen Karosserieform war die gewölbte Frontpartie, die nicht nur<br />

die Aerodynamik verbesserte, sondern durch die Vergrößerung des<br />

Fußraums auch mehr Komfort brachte. 426 Es sprach für die Leistungsfähigkeit<br />

der Technischen Entwicklung, dass Mitte September<br />

1949 ein fast serienreifer Prototyp bereitstand. Durch das neue<br />

Design wurde der C w -Wert von 0,75 <strong>auf</strong> 0,44 gesenkt und näherte<br />

sich dem der Limousine an (C w -Wert 0,39), wodurch der Verbrauch<br />

gesenkt und die Beschleunigungswerte verdoppelt werden<br />

konnten. „Damit scheint am Typ 29 das für einen Lieferwagen mit<br />

äußerster Raumausnutzung erzielbare Optimum erreicht zu sein“,<br />

stellte Haesner fest. 427<br />

Während das Wolfsburger Unternehmen den Transporter eigenständig<br />

entwickelte, entstanden die Cabriolets in Kooperation mit<br />

den Karosseriefirmen Karmann und Hebmüller in einem arbeitsteiligen<br />

Prozess. <strong>Volkswagen</strong> lieferte die Fahrgestelle, Rohkarossen,<br />

Aggregate und Teile; die Karosseriebauer konstruierten und<br />

fertigten die Aufbauten in enger Abstimmung mit der Technischen<br />

Entwicklung des Unternehmens. Offene Versionen der Limousine<br />

waren in kleiner Stückzahl schon vor dem Krieg gebaut worden,<br />

und auch die britische Werkleitung hatte frühzeitig Interesse an<br />

einem solchen Modell gezeigt. Ende November 1946 erbat Hirst<br />

Auskunft über die bislang von den be<strong>auf</strong>tragten Karosseriebauern<br />

gelieferten Prototypen, wobei er auch den Stückpreis bei einer

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