fortschrittsbericht 2004 - EU-Förderung des Naturschutzes 2007 bis ...
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3. Den Welthandel nachhaltig gestalten<br />
a) Ausgangslage<br />
Die weitere Öffnung der Märkte für Entwicklungsländer und die Beachtung ökologischer<br />
und sozialer Leitplanken bei der Gestaltung <strong>des</strong> internationalen Handelssystems verbes-<br />
sern die Chancen für eine globale nachhaltige Entwicklung. Globaler Handel und grenz-<br />
überschreitende Investitionen gehören zu den wichtigsten Voraussetzungen für<br />
Wohlstand, Wachstum und Beschäftigung in allen Ländern. In Deutschland stellt der Ex-<br />
port von Waren und Dienstleistungen eine wesentliche wirtschaftliche Stütze dar. Der<br />
wohlstandsfördernde Charakter <strong>des</strong> weltweiten Handels bietet jedoch nicht nur Industrie-<br />
ländern, sondern insbesondere auch ärmeren Ländern Chancen.<br />
Vor diesem Hintergrund begrüßt die Bun<strong>des</strong>regierung, dass es bei der 4. Ministerkonfe-<br />
renz der Welthandelsorganisation (WTO) in Doha 2001 gelungen ist, eine neue Welthan-<br />
delsrunde zu initiieren, die vor allem die bessere Integration von Entwicklungsländern in<br />
die Weltwirtschaft anstrebt. Die Ministererklärung von Doha stellt die Bedürfnisse und<br />
Interessen der Entwicklungsländer ausdrücklich in den Mittelpunkt. Nach dem „Weltbe-<br />
richt zu Hunger und Unterernährung 2003“ der Welternährungsorganisation FAO steigt<br />
die absolute Zahl der Hungernden weltweit wieder und liegt jetzt bei 842 Millionen, davon<br />
leben 798 Mio. Menschen in Entwicklungsländern. Faire Handelsbedingungen als wichti-<br />
ge Möglichkeit zur Einkommensgenerierung in Entwicklungsländern werden als ein Ele-<br />
ment zur Hungerbekämpfung damit noch wichtiger.<br />
Die Agrarverhandlungen sind als Teil der Welthandelsrunde ein wichtiges Gestaltungs-<br />
element, die globalen Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft und ihren Beitrag zur<br />
nachhaltigen Entwicklung zu verbessern. Neu ist zudem, dass eine WTO-<br />
Ministererklärung alle Elemente der Nachhaltigkeit in eine Welthandelsrunde aufnimmt, so<br />
wird u.a. erstmals über umweltbezogene Themen verhandelt. Dies ist ein wichtiger Schritt<br />
auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gestaltung <strong>des</strong> Globalisierungsprozesses.<br />
Leider wurde die 5. WTO Ministerkonferenz im September 2003 in Cancun ohne Ver-<br />
handlungsergebnisse beendet. Um so intensiver setzt sich nun die <strong>EU</strong> für die Wiederauf-<br />
nahme der Verhandlungen und einen zeitnahen Abschluss der gesamten Handelsrunde<br />
ein. Dabei ist jedoch wichtig, dass neben der <strong>EU</strong> alle WTO-Mitglieder Flexibilität und Ent-<br />
gegenkommen zeigen – nur so kann der Erfolg der Runde gesichert werden.<br />
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