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Modelle und Szenarien für den Export deutscher Studienangebote ...

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5<br />

1 Der Kontext: Internationalisierung der Hochschulausbildung<br />

Seit Beginn der 1980er Jahre wurde die „Internationalisierung“ der Hochschulausbildung<br />

in Großbritannien <strong>und</strong> etwas später dann in Australien zum<br />

Gegenstand gezielter Weichenstellungen in der staatlichen Hochschulpolitik<br />

<strong>und</strong> insbesondere in der Hochschulfinanzierung. Daraufhin haben viele<br />

Hochschulen in diesen bei<strong>den</strong> Ländern die Internationalisierung ihrer Ausbildungsangebote<br />

durch verschie<strong>den</strong>e Maßnahmen so weit vorangetrieben,<br />

dass sie mittlerweile zu einem anerkannten Indikator <strong>für</strong> die Leistungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Attraktivität der einzelnen Hochschulen in einem wettbewerbsorientierten<br />

Hochschulsystem gewor<strong>den</strong> ist, damit aber gleichzeitig auch zu<br />

einem wichtigen Bestandteil der strategischen Planung auf Hochschulebene.<br />

In der ersten Phase der aktiven Internationalisierung ging es vor allem darum,<br />

möglichst viele ausländische Studieninteressenten <strong>für</strong> ein Studium an<br />

einer australischen oder britischen Hochschule zu gewinnen. Deren Bemühungen<br />

blieben allerdings nicht bei sorgfältig angelegten Werbekampagnen<br />

stehen, sondern reichten <strong>und</strong> reichen bis zur Veränderung von Curricula<br />

<strong>und</strong> Studienstrukturen, um diese <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen potenzieller<br />

ausländischer Studieninteressenten attraktiver zu machen.<br />

Seit Mitte der 1990er Jahre haben viele Hochschulen auf veränderte Nachfragekonstellationen<br />

<strong>und</strong> Randbedingungen in <strong>den</strong> „traditionellen“ Zielländern<br />

mit einer differenzierten Angebotsstrategie reagiert. Sie ergänzten die<br />

gezielte Anwerbung ausländischer Stu<strong>den</strong>ten – also <strong>den</strong> „Import von Stu<strong>den</strong>ten“<br />

nach Australien <strong>und</strong> Großbritannien – um <strong>den</strong> Vertrieb von begehrten<br />

Studien- <strong>und</strong> Qualifikationsangeboten vor Ort, d.h. um <strong>den</strong> „<strong>Export</strong><br />

der Hochschulausbildung.“ „Mobility of people (learners)“ <strong>und</strong> „mobility of<br />

institutions (programmes)“ bil<strong>den</strong> daher seit knapp fünf Jahren <strong>für</strong> viele<br />

Hochschulen sozusagen komplementäre strategische Optionen – zwei<br />

Seiten einer Medaille – im Internationalisierungsgeschäft.<br />

Internationalisierung lässt sich als die systematisch angelegte Bemühung<br />

staatlicher Hochschulpolitik <strong>und</strong> der Hochschulen verstehen, Organisation<br />

<strong>und</strong> Management der Hochschulen <strong>und</strong> insbesondere die Hochschulausbildung<br />

selbst so zu gestalten, dass sie <strong>für</strong> die Herausforderungen der wirtschaftlichen<br />

Globalisierung <strong>und</strong> der damit zusammenhängen<strong>den</strong> gesellschaftlichen<br />

Veränderungen besser gerüstet sind (Elliott 1998:32).<br />

Gleichzeitig beginnen sich in der Hochschulausbildung sowohl auf der<br />

Nachfrage- als auch auf der Angebotsseite ganz neue, bis dahin ungekannte<br />

Bedingungen abzuzeichnen, die insbesondere das Feld der „transnational<br />

education“ in dramatischer Weise verändern <strong>und</strong> die traditionelle<br />

institutionelle Aufgabenteilung zwischen privatwirtschaftlichen <strong>und</strong> öffentlichen<br />

Bereich, Berufsbildung <strong>und</strong> Hochschulstudium, Fernstudium <strong>und</strong> Präsenzstudium<br />

usw. nachhaltig erodieren.<br />

Anstöße<br />

Erste Phase<br />

der Internationalisierung<br />

Zweite Phase<br />

der Internationalisierung<br />

Definition<br />

Veränderte<br />

Marktbedingungen

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