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Modelle und Szenarien für den Export deutscher Studienangebote ...

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oder einem Unternehmen im Zielland geschlossen hat. Und drittens muss<br />

der Lehrkörper der Anbieter-Hochschule zu regelmäßigen Auslandseinsätzen<br />

entweder von sich aus bereit sein oder durch attraktive Anreize <strong>für</strong> solche<br />

Expeditionen gewonnen wer<strong>den</strong>.<br />

Die Vorteile dieser Distributionsform sowohl gegenüber CA/CP als auch<br />

gegenüber der Etablierung eines eigenen „brick-and-mortar“ Campus im<br />

Ausland liegen unmittelbar auf der Hand:<br />

� Das Lehr-Gut kann im Ausland in derselben Qualität ausgeliefert<br />

wer<strong>den</strong> wie im Sitzland der Hochschule; komplizierte Überprüfungen<br />

von Partnereinrichtungen <strong>und</strong> Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

fallen nicht oder kaum an;<br />

� Die Anbieter-Hochschule muss weder längerfristige finanzielle<br />

Bindungen eingehen noch politische Risiken <strong>und</strong> Nachfrageschwankungen<br />

<strong>für</strong>chten;<br />

� Die hohe Flexibilität erlaubt es, zum einen bedarfsgerechte <strong>und</strong><br />

passgenaue Programmangebote zu realisieren <strong>und</strong> zum anderen<br />

neue Angebotsinhalte <strong>und</strong> –formen auszutesten;<br />

� Die hohe Sichtbarkeit der Anbieter-Hochschule auf dem Zielmarkt<br />

bietet eine Chance <strong>für</strong> <strong>den</strong> Aufbau langfristig nützlicher Beziehungen<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> einen allmählichen Übergang zu anderen, fester<br />

gefügten Formen des Studienangebots in solchen Ländern, falls<br />

sich dies als sinnvoll erweisen sollte.<br />

Dank dieser Vorteile eignet sich das Gr<strong>und</strong>modell vorzüglich <strong>für</strong> <strong>den</strong> ersten<br />

Einstieg einer Hochschule auf ausgewählten Zielmärkten <strong>und</strong> auf einem<br />

sehr begrenzten Aktivitätsniveau. Allerdings darf man nicht übersehen,<br />

dass die Hochschule auch bereits da<strong>für</strong> über ausgezeichnete Kontakte in<br />

diesen Ländern <strong>und</strong> über verlässliche Partner verfügen muss, wenn das<br />

Angebot ein Erfolg wer<strong>den</strong> <strong>und</strong> keine „Eintagsfliege“ bleiben soll. Und auch<br />

wenn die Partnereinrichtung vor Ort nicht in das akademische Kerngeschäft<br />

einbezogen ist, so sollte doch sichergestellt sein, dass die bereitgestellten<br />

„support services“ wie Marketing, Verwaltung, Räumlichkeiten, Betreuung,<br />

Bibliotheken etc. ein angemessenes Niveau haben, da auch Mängel in diesem<br />

Bereich <strong>den</strong> Ruf der Anbieter-Hochschule diskreditieren können. Auch<br />

das Modell „fliegende Fakultät“ beinhaltet schließlich ein finanzielles Abkommen,<br />

im Rahmen dessen die Einnahmen aus <strong>den</strong> Studiengebühren<br />

zwischen Anbieter-Hochschule <strong>und</strong> Partnereinrichtung im Ausland verteilt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

4.3.2 Campus im Ausland<br />

Will eine Hochschule im Ausland eine Dependance <strong>für</strong> die selbstständige<br />

Durchführung von Präsenzstudienangeboten errichten, kann sie gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

zwischen zwei Vorgehensweisen wählen: Entweder sie versucht, die<br />

Ressourcen <strong>und</strong> Facilities einer im Zielland bereits etablierten Hochschule<br />

bis hin zur Durchführung von „joint programmes“ zu nutzen, oder sie muss<br />

eine eigene materielle <strong>und</strong> personelle Infrastruktur aufbauen. In bei<strong>den</strong><br />

Fällen ist das Ziel, eine Einrichtung zu schaffen, die sich mit dem Namen<br />

Vorteile<br />

„Fliegende<br />

Fakultät“ als<br />

Einstiegsmodell<br />

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