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Modelle und Szenarien für den Export deutscher Studienangebote ...

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5.3 De Montfort University (GB): Zentrales Management von Studienexporten<br />

82<br />

Die De Montfort University (DMU) ist 1992 aus dem Zusammenschluss der<br />

vormaligen Leicester Polytechnical School mit drei bis dahin separaten<br />

Colleges entstan<strong>den</strong> <strong>und</strong> kann auf eine 100jährige Geschichte als handwerkliches<br />

bzw. Techniker-Ausbildungszentrum zurückblicken. Heute zählt<br />

die stark dezentralisierte Hochschule gut 30.000 Stu<strong>den</strong>ten; davon sind<br />

mehr als ein Drittel als „part-time-stu<strong>den</strong>ts“ <strong>und</strong> etwa 80% in der „higher“<br />

sowie 20% in der „further education“ eingeschrieben.<br />

Die DMU ist in bei<strong>den</strong> Gr<strong>und</strong>typen von Offshore-Aktivitäten engagiert: Im<br />

November 1999 unterhielt sie mehr als 20 Partnerschaften in 12 Ländern<br />

in- <strong>und</strong> außerhalb Europas mit mehr als 40 verschie<strong>den</strong>en Studienprogrammen<br />

<strong>und</strong> einen eigenen „Campus“ in Südafrika. Darüber hinaus plant<br />

sie die Eröffnung eines weiteren „Campus“ in Malaysia. Was die auslandsorientierten<br />

Aktivitäten der DMU in besonderer Weise auszeichnet, ist das<br />

dahinter liegende interne Managementmodell, das durch zwei Elemente<br />

geprägt wird:<br />

� Dezentrale Initiative („faculty-driven“) bei zentraler Steuerung;<br />

� Ein explizites <strong>und</strong> umfassendes Kostenmodell, das der Hochschulleitung<br />

die Entscheidung <strong>für</strong> oder gegen ein Offshore-Vorhaben einer<br />

Fakultät erlaubt.<br />

5.3.1 Institutional Policy<br />

Für das außergewöhnliche Engagement der DMU im Offshore-Bereich<br />

macht die Hochschulleitung vor allem drei Gründe geltend: Finanzen, Reputation<br />

<strong>und</strong> strategische Partnerschaften. Auslandsangebote böten erstens<br />

eine Chance, personelle <strong>und</strong> materielle Ressourcen auch <strong>und</strong> gerade<br />

solcher Bereiche der DMU zu sichern oder gar auszubauen, die stark unter<br />

einer zurückgehen<strong>den</strong> Studiennachfrage lei<strong>den</strong> <strong>und</strong> eine unterkritische<br />

Größe anzunehmen drohten (wie einige Ingenieurwissenschaften). Zweitens<br />

habe die DMU ein elementares Interesse daran, enge Kooperationsbeziehungen<br />

mit angesehen Hochschulen insbesondere aus anderen europäischen<br />

Ländern bzw. der EU aufzubauen. Daher wolle sie „overseas“ gezielt<br />

mit immer besser ausgewiesenen Partnereinrichtungen zusammenarbeiten,<br />

um so ihr eigenes Renommee zu stärken. Und drittens wolle sie sich<br />

durch Aufbau strategischer Partnerschaften im Ausland <strong>für</strong> die Herausforderungen<br />

des weltweiten Internet-Bildungsmarktes präparieren („Friends<br />

we know are better than friends we don’t know“). 47<br />

Wichtigste Zielmärkte <strong>für</strong> die Offshore-Aktivitäten der DMU sind derzeit<br />

Malaysia, Indien, Hong Kong <strong>und</strong> Südafrika. Weil bisher nur drei der insge-<br />

47 So bekommt die DMU z.B. über die Moskau Staatsuniversität Zugang zu deren Satellitensystem,<br />

was die Kosten von Videokonferenzen (bisher noch 450 £ die St<strong>und</strong>e) drastisch<br />

senkt.<br />

Fakten in<br />

Kürze<br />

Elemente<br />

des Managementmodells<br />

3 Gründe <strong>für</strong><br />

Engagement<br />

„offshore“<br />

Zielmärkte

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