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Modelle und Szenarien für den Export deutscher Studienangebote ...

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49<br />

Allen Vermutungen <strong>und</strong> ersten Eindrücken zum Trotz sind amerikanische<br />

Universitäten auf dem „neuen Markt“ der TNE <strong>und</strong> „offshore programs“<br />

<strong>den</strong>n bislang auch noch nicht als gewichtige „player“ in Erscheinung getreten.<br />

Ähnlich wie in GB gibt es in <strong>den</strong> USA keine aktuellen Gesamt-Statistiken zu<br />

<strong>den</strong> Auslandsaktivitäten der Universitäten, weil der „American Council of Education“<br />

(ACE) in seinen jährlichen Datenerhebungen unter allen öffentlichen<br />

<strong>und</strong> privaten Hochschulen mit vierjährigen „degree courses“ seit 1992<br />

nicht mehr danach fragt.<br />

Die wenigen verfügbaren Daten formen sich gleichwohl zu einem klaren<br />

Bild. So waren beispielsweise 1997 nur vier US-Hochschulen mit eigenen<br />

Programmangeboten in Singapore vertreten, im Vergleich zu 18 australischen<br />

<strong>und</strong> gar 28 britischen Einrichtungen (Bennell/Pearce 1999). Die <strong>für</strong><br />

letztere so typische „validation route“ wird nur von ganz wenigen amerikanischen<br />

Universitäten mit einem nicht gerade erstklassigem Ruf begangen –<br />

wie z.B. der Boston University – <strong>und</strong> gilt gemeinhin als ein leicht anrüchiges<br />

<strong>und</strong> schädliches Geschäft. Die besseren Universitäten halten sich von einer<br />

„collaborative provision“ entweder ganz fern oder suchen sich adäquate<br />

Partnerhochschulen <strong>für</strong> in der Tat gemeinschaftliche Unternehmungen wie<br />

die 28 amerikanischen Jesuiten-Universitäten, die ein gemeinsames Management-Programm<br />

mit der Pekinger Universität betreiben (Altbach 2000:5).<br />

Der Bef<strong>und</strong> einer eher randständigen Präsenz betrifft sowohl <strong>den</strong> Bereich<br />

von CA <strong>und</strong> OVC als auch die Gründung von Dependancen bzw. „branches“<br />

im Ausland. Das mag überraschen, weil es bereits seit vielen Jahren<br />

oder gar Jahrzehnten amerikanische Universitäten im Ausland gibt <strong>und</strong> weil<br />

etliche bekannte „ivy-league“ Hochschulen Ableger in europäischen <strong>und</strong><br />

mittlerweile auch in einigen asiatischen Ländern unterhalten.<br />

2.3.2 Beispiele amerikanischer Aktivitäten im Ausland<br />

Dieses scheinbare Paradox erklärt sich wie folgt:<br />

Bei <strong>den</strong> amerikanischen Universitäten <strong>und</strong> Colleges in Europa – <strong>und</strong> hier<br />

insbesondere in Ost- <strong>und</strong> Südeuropa – handelt es sich fast ausnahmslos<br />

um „stand-alone“ Einrichtungen, also um „offshore institutions“ im oben beschriebenen<br />

Sinne, nicht aber um „branches“ oder Dependancen einer in<br />

<strong>den</strong> USA aktiven Mutter-Hochschule. 29 Das gilt auch <strong>für</strong> die „American Universities“,<br />

die trotz des scheinbar gleichen Marken-Namens keiner gemeinsamen<br />

Dachorganisation angehören. Ihre Gründung geht ursprünglich auf<br />

religiöse oder philanthropisch motivierte Unternehmungen einzelner Persönlichkeiten<br />

oder in Europa bzw. im Nahen Osten engagierter Gruppen zurück.<br />

So war die älteste „American University“ in Beirut (AUB), 1866 gegründet,<br />

bis 1920 zunächst ein „Syrian Protestant College“ mit Schwerpunkt<br />

in der medizinischen <strong>und</strong> pädagogischen Berufsausbildung <strong>und</strong> nicht etwa<br />

die „teaching-centered research university“, die sie heutzutage sein will.<br />

29 Ein bekanntes Beispiel <strong>und</strong> numerisch gewichtiges Beispiel da<strong>für</strong> ist das 1875 gegründete<br />

„American College of Greece, Deree College & Junior College“ in Athen<br />

USA kein<br />

„Player“ im<br />

Offshore-<br />

Markt<br />

Randständige<br />

Präsenz<br />

Paradox<br />

„standalones“<br />

American<br />

University<br />

Beirut

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