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Modelle und Szenarien für den Export deutscher Studienangebote ...

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1.4.2 Deutsche <strong>Export</strong>initiativen<br />

27<br />

Was die bisherigen Aktivitäten <strong>deutscher</strong> Hochschulen <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Export</strong> von<br />

<strong>Studienangebote</strong>n ins Ausland angeht, handelt es sich dabei bisher nur um<br />

vereinzelte Unternehmungen mit jeweils begrenzter Reichweite, die sich<br />

mehr aus sehr speziellen persönlichen Interessenskonstellationen <strong>und</strong> aus<br />

zufälligen institutionellen Kontakten ergeben haben als dass sie gezielt angebahnt<br />

wor<strong>den</strong> wären. Die Gründe <strong>für</strong> diese Zurückhaltung liegen auf der<br />

Hand: Fehlende finanzielle Anreize (die deutschen Hochschulen sind nicht<br />

gezwungen, sich neue Einkommensquellen im Ausland zu erschließen),<br />

schwierige rechtliche Rahmenbedingungen <strong>für</strong> erwerbswirtschaftliche Ausgründungen,<br />

eine starke Orientierung auf das eigene Land <strong>und</strong> dessen akademische<br />

Standards <strong>und</strong> schließlich generell ein mangelnder Pragmatismus<br />

bzw. spiegelbildlich dazu ein nur gering ausgeprägtes „Unternehmertum“.<br />

Natürlich liegt das „Ausland“ <strong>für</strong> andere Länder mit kolonialer Vergangenheit<br />

oder großer Einwanderung seit jeher näher als <strong>für</strong> Deutschland,<br />

doch dürfte das kein entschei<strong>den</strong>der Faktor <strong>für</strong> <strong>den</strong> auffallend unterschiedlichen<br />

Umgang mit Internationalisierungsfragen in <strong>den</strong> einzelnen nationalen<br />

Hochschulsystemen sein.<br />

Zwar gibt es etliche Hochschulen oder hochschulähnliche Bildungseinrichtungen<br />

in fast allen Teilen der Welt, die nach deutschen Vorbildern, in Kooperation<br />

mit deutschen Hochschulen oder auch mit direkter <strong>deutscher</strong><br />

Beteiligung aufgebaut wor<strong>den</strong> sind <strong>und</strong> teilweise immer noch betrieben<br />

wer<strong>den</strong>. Ausgründungen <strong>und</strong> operative Engagements einzelner <strong>deutscher</strong><br />

Hochschulen im Ausland gibt es bisher aber nur in Ansätzen. Die Gründung<br />

neuer Hochschuleinrichtungen mit direkter <strong>deutscher</strong> Beteiligung geht in der<br />

Regel auf konzertierte Aktionen der im Ausland aktiven deutschen Industrieunternehmen,<br />

binationaler Handelskammern <strong>und</strong> öffentlich finanzierter<br />

Einrichtungen wie dem DAAD oder der gtz zurück. So wurde das 1981 von<br />

der gtz in Singapur gegründete <strong>und</strong> finanzierte Fortbildungszentrum „German-Singapore<br />

Institute“ 1993 zusammen mit anderen ähnlichen Einrichtungen<br />

in das kurz zuvor aus Fusionierungen entstan<strong>den</strong>e Nanyang Polytechnic<br />

eingegliedert, ohne dass eine deutsche Hochschule direkt daran<br />

beteiligt war oder später in die Arbeit dieser Hochschule integriert wor<strong>den</strong><br />

wäre. Auch das 1998 in Shanghai gegründete „Deutsch-Chinesische Hochschulkolleg“<br />

ist eine Gemeinschaftsunternehmung der dortigen Tongji-<br />

Universität, des DAAD <strong>und</strong> der deutschen Industrie, enthält aber keine direkte<br />

institutionelle Partnerschaft mit einer deutschen Hochschule.<br />

Den Autoren der Studie sind augenblicklich nur wenige Initiativen <strong>deutscher</strong><br />

Hochschulen bekannt, sich mit eigenen <strong>Studienangebote</strong>n vor Ort im Ausland<br />

zu engagieren. Mit großer Wahrscheinlichkeit gibt es auf diesem Feld<br />

mehr Initiativen, als bekannt ist. Da diese jedoch meist auf Fachbereichsebene<br />

laufen <strong>und</strong> oft nur von einzelnen Hochschulangehörigen betrieben<br />

wer<strong>den</strong>, ist es schwierig, einen Überblick zu gewinnen. Drei solcher Vorhaben<br />

sollen hier exemplarisch vermerkt wer<strong>den</strong>.<br />

So hat die Fachhochschule Konstanz zusammen mit der Fachhochschule<br />

Ostschweiz im Kanton St. Gallen <strong>und</strong> der Deutsch-Indonesischen Handelskammer<br />

eine „German-Swiss University Jakarta“ gegründet. Dabei handelt<br />

Vereinzelte<br />

Initiativen mit<br />

begrenzter<br />

Reichweite<br />

"Konzertierte<br />

Aktionen“<br />

German-<br />

Singapore<br />

Institute<br />

Deutsch-<br />

Chinesisches<br />

Hochschulkolleg<br />

Shanghai<br />

Mangelnder<br />

Überblick<br />

German-Swiss<br />

University<br />

Jakarta

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