29.10.2012 Aufrufe

Modelle und Szenarien für den Export deutscher Studienangebote ...

Modelle und Szenarien für den Export deutscher Studienangebote ...

Modelle und Szenarien für den Export deutscher Studienangebote ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

111<br />

keinen aktiven Part in der akademisch-wissenschaftlichen Seite einer solchen<br />

Unternehmung spielen, sind sie ein potenzieller Risikofaktor <strong>für</strong> jede<br />

Offshore-Aktivität einer Hochschule. Bei der Partnerwahl handelt es sich<br />

daher immer um eine Vertrauensentscheidung, die gleich mehrere Ebenen<br />

tangiert.<br />

In der jüngsten Ausarbeitung des idp Education Australia wer<strong>den</strong> gleich<br />

zehn Fragen <strong>für</strong> <strong>den</strong> Abschluss von Partnerschaften angesprochen, deren<br />

wichtigste lauten (Davis et al. 2000:87 ff.):<br />

� Does the partner have experience in education and is the partner<br />

appropriate in the host country and to the discipline?<br />

� Is there a clear <strong>und</strong>erstanding of the investment required?<br />

� How is the relationship managed?<br />

� What are the long-term plans for the provider and home partners?<br />

� Does the partner <strong>und</strong>erstand the requirements of operating a degree?<br />

� Are stu<strong>den</strong>ts protected reasonably from the operation ceasing<br />

because of insolvency, changes of regulations etc?<br />

� Does the partner <strong>und</strong>erstand the regulatory environment?<br />

Der Idealfall einer Partnerschaft stellt sich danach wie folgt dar: „...based on<br />

shared values, the development of trust, mutual respect and an eventual<br />

agreement based on a win-win model...“ (ibid:89) Relativ reibungslos haben<br />

sich zumeist solche CA/CP entwickelt, die auf langjährigen persönlichen<br />

Beziehungen oder auf gut eingespielten institutionellen Verbindungen aufsetzen.<br />

Umgekehrt besteht eine häufig praktizierte Lösung <strong>für</strong> solch schwierige<br />

Vertrauensfragen darin, Partnerschaften zunächst nur <strong>für</strong> einen eng<br />

begrenzten Zeitraum einzugehen, aber Verlängerungsoptionen vorzusehen,<br />

um das Enttäuschungs-Risiko möglichst überschaubar zu halten.<br />

Eine weitere Frage in diesem Zusammenhang ist, ob eine symmetrische<br />

Partnerschaft angestrebt wird oder ob nicht gerade das Gefälle im Ansehen<br />

<strong>und</strong> Status der kooperieren<strong>den</strong> Einrichtungen konstitutiv <strong>für</strong> die Zusammenarbeit<br />

ist. Während „joint degree“-Programme voraussetzen, dass sich<br />

die Partner „auf gleicher Augenhöhe“ befin<strong>den</strong>, wird diese Frage <strong>für</strong> „Validierungen“<br />

<strong>und</strong> „Franchisings“ von einzelnen Hochschulen unterschiedlich<br />

bewertet. Liegt der Anreiz <strong>für</strong> ein Franchising-Abkommen aus Sicht der<br />

ausländischen Einrichtung insbesondere darin, mit dem „erworbenen“ Programm<br />

am Ruf einer etablierten ausländischen Hochschule zu partizipieren,<br />

macht es aus Sicht der franchisen<strong>den</strong> Hochschule nur dann Sinn, wenn der<br />

Franchisee in der Lage ist, das Lehrprogramm aus eigener Kraft verantwortungsvoll<br />

durchzuführen. Verschärft stellt sich die Frage im Falle von<br />

Validierungen: Die Äquivalenz eines von der ausländischen Hochschule oder<br />

Bildungseinrichtung selbst entwickelten Studienprogramms mit <strong>den</strong><br />

Qualitätsstandards der validieren<strong>den</strong> Hochschule kann eigentlich nur dann<br />

„guten Gewissens“ bescheinigt wer<strong>den</strong>, wenn die ausländische Hochschule<br />

von mindestens ebenbürtiger Qualität ist.<br />

Für die Abgrenzung der Kompetenzen der Partner scheinen zudem eine<br />

gründliche Rechtsberatung <strong>und</strong> klare vertragliche Regelungen unverzicht-<br />

Wichtige<br />

Fragen beim<br />

Abschluss<br />

von Partnerschaften<br />

Gelungene<br />

Partnerschaften<br />

Symmetrie<br />

<strong>und</strong> Gefälle<br />

Schaffung von<br />

Rechtssicherheit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!