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Modelle und Szenarien für den Export deutscher Studienangebote ...

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<strong>und</strong> –organen. Der gängige – <strong>und</strong> buchstäblich naheliegende – Ausweg aus<br />

dieser unübersichtlichen <strong>und</strong> schwierigen „Gefechtslage“ besteht daher<br />

darin, in erster Linie die Aufsichtsgremien jener Länder, deren Hochschulen<br />

Studienprogramme in andere exportieren, <strong>für</strong> die Qualitätssicherung verantwortlich<br />

zu erklären. 41 Damit hofft man, einerseits dem Anliegen eines<br />

möglichst optimalen Reputations- <strong>und</strong> Verbraucherschutzes Rechnung tragen<br />

<strong>und</strong> andererseits auch gewährleisten zu können, dass keine öffentlichen<br />

Mittel <strong>für</strong> solche Unternehmungen zweckentfremdet wer<strong>den</strong>. Allerdings<br />

fragt es sich, wie weit ein solcher Lösungsansatz beispielsweise in<br />

CA <strong>und</strong> dort insbesondere auf der „validation route“ trägt. Ist es wirklich realistisch,<br />

davon auszugehen, dass eine „awarding institution“ die Verantwortung<br />

<strong>für</strong> die qualitativen Standards in allen Teilen eines Studienprogramms<br />

übernehmen kann, d.h. auch <strong>für</strong> solche, die nicht ihrer direkten<br />

Kontrolle unterworfen sind, wenn die „supply chain“ doch immer länger<br />

wird?<br />

Somit stellen sich in der TNE zahlreiche noch immer offene Fragen, die die<br />

inhaltliche Bewertung von einzelnen Programmen einerseits <strong>und</strong> <strong>den</strong> förmlichen<br />

Status der Anbieter bzw. „content“ Lieferanten andererseits berühren:<br />

� Müssen „offshore programmes“ im Zielland förmlich anerkannt wer<strong>den</strong> –<br />

<strong>und</strong> wenn ja, durch wen?<br />

� Wie lässt sich ein Schutz der Verbraucher vor unseriösen Anbietern gewährleisten?<br />

� Bis zu welchem Grade trägt im Rahmen von OVC die das Studienprogramm<br />

gewissermaßen ausleihende Hochschule die Verantwortung <strong>für</strong><br />

eine „or<strong>den</strong>tliche“ Umsetzung durch die Partnereinrichtung? Wie lässt<br />

sich dies verfahrenstechnisch realisieren?<br />

� Müssen die im Ausland angebotenen Studienprogramme <strong>und</strong> die von<br />

<strong>den</strong> Stu<strong>den</strong>ten <strong>den</strong> dort erbrachten Leistungen <strong>den</strong>en in der Mutter-<br />

Hochschule in vollem Umfang entsprechen bzw. „äquivalent“ sein <strong>und</strong><br />

was bedeutet das z.B. <strong>für</strong> die Unterrichtssprache? Bis zu welchem Grade<br />

dürfen <strong>und</strong> müssen solche Programme „localised“ sein, d.h. dem<br />

Umfeld <strong>und</strong> <strong>den</strong> Anforderungen des Ziellandes angepasst wer<strong>den</strong>?<br />

� Kann eine Hochschule über Partnereinrichtungen im Ausland ihren eigenen<br />

Angeboten äquivalente Studienprogramme <strong>und</strong> ihre eigenen<br />

Hochschulabschlüsse vertreiben, auch wenn ihr wissenschaftliches Personal<br />

dort nicht aktiv an der Lehre <strong>und</strong> an Prüfungen beteiligt ist?<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> haben sich seit Beginn der 1990er Jahre nationale<br />

<strong>und</strong> auch supra nationale Wissenschaftsorganisationen <strong>und</strong> Dachverbände<br />

wie die UNESCO, der Europarat, Rektorenkonferenzen <strong>und</strong> der amerikanische<br />

Council for Higher Education Accreditation (CHEA) immer wieder mit<br />

der Frage befasst, welche verbindlichen Leitlinien man der TNE <strong>und</strong> insbesondere<br />

auch dem „distance learning“ zugr<strong>und</strong>e legen könnte, um einer<br />

qualitativen Auszehrung der Hochschulausbildung z.B. durch sogenannte<br />

„degree mills“ vorzubeugen <strong>und</strong> entgegenzuwirken. Minimalforderungen<br />

41 Dazu neigt beispielsweise der amerikanische „Council for Higher Education Accreditation.“<br />

Dass die importieren<strong>den</strong> Länder zumeist ärmer <strong>und</strong> in solchen Dingen weit unerfahrener<br />

sind als die der exportieren<strong>den</strong> „imposes a major responsibility on exporting nations to<br />

ensure the quality of their products.“ (CHEA 2000)<br />

Offene<br />

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Internationale<br />

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